Budapest und die Mittlere Donauregion

Budapest
 
 
Budapest gehört zu den schönsten Städten der Welt. Zwei Millionen Menschen leben an den beiden Ufern der Donau, rechts in Buda und auf dem flachen linken Ufer in Pest.

Die Budaer Seite ist die Grünzone der Stadt mit beliebten Ausflugszielen, wie János-Berg, Normafa, Széchenyi-Berg, kleiner und großer Hárs-hegy (Linden- Berg), Remete-hegy (Mönchs-Berg), Hármashatár-hegy (Dreier-Grenzberg), Budakeszi Vadaspark (Wildpark von Budakeszi) und Teilen des Budaer Landschaftsschutzgebietes. Zwei Höhlen der Hauptstadt können auf einer Länge von 500 bzw. 300 Metern besichtigt werden: die Pálvölgyer Tropfsteinhöhle (Eingang: Szépvölgyi út 162.) und die Szemlőhegyi Höhle (Eingang: Pusztaszeri út 35.) – eine Höhle mit Heilwirkungen.

Überreste der ehemaligen römischen Bürger- und Militärstadt Aquincum belegen, dass Óbuda bereits vor mehr als 2000 Jahren besiedelt war. Zwei Amphitheater, Villen, Militärbad und Aquädukt kann man im nördlichen Teil der ehemaligen Stadt besichtigen. Eine zusammenhängende Ruinenstätte befindet sich im Aquincum-Museum (Szentendrei út 139.). Der königliche Palast (Szent György tér) wurde im 14. Jahrhundert errichtet und 400 Jahre später im Stil des Barock umgebaut, er diente 700 Jahre lang als Wohnsitz der ungarischen Könige. Heute befinden sich hier die am häufigsten besuchten Museen und Galerien von Budapest. Die Ungarische Nationalgalerie (Magyar Nemzeti Galléria) zeigt einen Querschnitt durch die ungarische Kunstgeschichte vom 10. Jahrhundert bis heute. Im Budapester Historischen Museum (Budapesti Torténeti Múzeum) können die restaurierten Teile des mittelalterlichen Burgschlosses von Buda, Kapelle, gotische Statuen und Ausstellungen über die Geschichte Budapests besichtigt werden. In der Szécheny-Landesbibliothek sind Kodizes aus dem Mittelalter und die wertvollste Sammlung von König Matthias („Corvinus“ - verzierte Kodizes) ausgestellt. Zeitgenössische Künste bietet das Ludwig-Museum. Die Matthiaskirche ist auch unter dem Originalnamen, Kirche der Heiligen Jungfrau Maria (Szentháromság tér 2.) bekannt, sie war Schauplatz von Krönungen und Hochzeiten vieler ungarischer Könige. In der Gruft befindet sich eine Sammlung sakraler Kunstwerke (Lapidarium, Reliquien-Sammlung, Schatzkammer, die originalgetreue Nachbildung der ungarischen Krone, deren Original im Parlament aufbewahrt wird). Von der auf mittelalterlichen Mauern errichteten Fischerbastei (Halászbástya) am Szentháromság Platz bietet sich ein herrliches Panorama.

Nur wenige Weltmetropolen haben ähnliche, unter Naturschutz stehende Berge zu bieten. Auf der Plattform des Gellértberges wurde 1851 die Zitadelle für militärische Zwecke erbaut. Heute ist sie eine Touristenattraktion und bietet einen grenzenlosen Rundblick über die Stadt.

Die in der Tiefe des Bergmassivs entspringenden Heilquellen werden von drei am Fuße des Berges erbauten Bädern genutzt: Gellért Bad (Kelenhegyi u. 2-4, das eleganteste Heilbad Ungarns mit Thermal-, Wannen-, Sprudel-, Wellen- und Schwimmbad), Rudas Bad (Döbrentei tér) und Rác Bad (Hadnagy u. 8-10). Aus der Türkenzeit stammen die Türbe Gül Baba (Minarett /Mecset u. 4) und das Király Bad (Königsbad) mit Thermal-, Wannen- und Dampfbad (Fo u. 82-84). Budafok liegt Süden der Stadt und heißt wegen seiner Weinberge „Stadt der Weine und des Sektes“. Kellerlabyrinthe und das Museum der Sektfabrik Törley (Kossuth Lajos u. 82-94) können besichtigt werden.

In Pest gibt es historische Stadteile, Plätze und berühmte Denkmäler. Neun Donau-Brücken verbinden Buda und Pest. Die Széchenyi Lánchid (Kettenbrücke) wurde bereits 1849 erbaut. Die Innerstädtische Pfarrkirche am Platz des 15. März (Március 15. tér), die Synagoge an der Dohány-Straße (Dohány u. 2.) mit dem Jüdischen Museum, das Ungarische Nationalmuseum (Magyar Nemzeti Múzeum, Múzeum körút 14–16.) und das Gebäude der Großen Markthalle (Vásárcsarnok, Fovám krt. 1–3.) liegen in der Innnenstadt.

Die schönsten Beispiele für den ungarischen Jugendstil sind die Gebäude des Kunstgewerbemuseums (Iparmuvészeti Múzeum, Ülloi út 33–37.), die Wohnhäuser am Szervita-Platz (Pester Innenstadt) sowie die Gebäude der ehemaligen Post und Sparkasse (Hold u. 4.). Das imposanteste Bauwerk des Landes ist das von Imre Steindl zwischen 1885 und 1902 errichtete Parlament (Kossuth Lajos tér), in dem die heilige Krone und weitere Krönungsinsignien aufbewahrt werden. Die Basilika St. Stephan (Szent István-bazilika Bajcsy-Zsilinszky út) ist die größte Kirche der Hauptstadt. Die sehenswerte Andrassy Allee verläuft schnurgerade, sie wird zu beiden Seiten von Kunstwerken und Palästen, u.a. dem Gebäude der Ungarischen Staatsoper (Magyar Állami Operaház, Andrássy út 22.) gesäumt. Im Stadtwälchen liegt der Heldenplatz. Die zentrale Reitergruppe des Millenniumsdenkmals ehrt den Großfürsten Árpád und die sieben Stammesführer der Landnahme. Unter anderem sind das Museum der bildenden Künste (Szépmuvészeti Múzeum), die Kunsthalle (Mücsarnok), der Gebäudekomplex der Burg von Vajdahunyad, Verkehrsmuseum, Zoo und botanischer Garten einen Besuch wert. Das Széchenyi-Bad (Állatkerti körút 11.) ist das größte europäische Heilbad mit Thermal-, Dampf- und Wannenbädern, Schwimmbad und Strand. Die Margaretenisel (zwischen Margareten- und Árpádbrücke) ist frei von jeglichem Autoverkehr. Von beiden Donauufern aus ist sie bequem zu Fuß oder mit dem Bus erreichbar.

Börzsöny-Gebirge
Im wildromantischen Börzsöny-Gebirge entspringen mehr als 335 Quellen. Erloschene Vulkane, Schluchten und Täler, Klammen und Felsen überraschen den Wanderer im Landschaftsschutzgebiet. Auf dem 939 Meter hohen Berg Csóványos hat man eine gute Ausssicht, vom Hegyes-Teto aus kann man sogar das ganze Donauknie überblicken. Die reiche Pflanzen- und Tierwelt des Börzsöny-Gebirges, Volkskunde und archäologische Funde sind in Szob im Börzsöny-Museum (Szent László u. 14.) ausgestellt. Im kleinen Bergdorf Nagybörzsöny steht die mit Holz verzierte Kirche Sankt Stephan, eine der schönsten Dorfkirchen aus dem 13. Jahrhundert. Die Bergmannskirche (József A. u. 1.), die Wassermühle (Széchenyi tér 10/A) und der Wallfahrtsort Márianosztra sind einen Besuch wert.

Cegléd
Kossuth Lajos, der bedeutende Staatsmann und talentierte Redner hatte 1848 hier seine Werbereise für den Freiheitskampf begonnen. Anlässlich seines 100. Todestages wurde die Statue (Szabadság tér) aufgestellt. Im Garten der reformierten Großkirche (Szabadság tér) befindet sich der Kossuth – Erker aus Bratislava. Auf dem Kossuth tér steht die römisch-katholische Pfarrkirche.

Donauknie
Am Donauknie bietet sich eine wunderschöne Aussicht. Der Fluss biegt hier nach Süden ab. Die Gegend war Schauplatz vieler bedeutender Ereignisse im Mittelalter. Die bekanntesten Ortschaften am rechten Donauufer sind Dömös, Esztergom, Szentendre, Visegrád; am linken Ufer Nagymaros, Vác, Vácrátót, Veroce und Zebegény.

Dömös
Das königliche Schloss zählte zu den beliebtesten Aufenthaltsorten der Könige aus dem Hause Árpád. Die rekonstruierte Gruft der Propsteikirche (Béla király utca) ist ein Schatz der ungarischen Architekturkunst.

Esztergom
Die reizvolle Stadt am Donauknie ist Sitz des Oberhauptes der ungarischen katholischen Kirche, des Erzbischofs von Esztergom. In der 972 erbauten Burg von Esztergom wurde Stephan der Heilige (1000–1038), der erste ungarische König und Gründer des ungarischen Staates, geboren. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Basilika (Szent István tér), die größte Kirche des Landes mit dem größten, weltweit einzigen, auf Leinen gemalten Altarbild. Einmalig ist auch die aus rotem Marmor erbaute Bakócz- Kapelle, sie ist 300 Jahre älter als die Kirche selbst. In unmittelbarer Nähe der Basilika erinnern die königliche Hauskapelle, die Burgkapelle und die Rosenfenster an den ehemaligen königlichen Palast. Der Széchenyi-Platz, die Bürgerhäuser und das Gebäude des Rathauses bieten eine „barocke Atmosphäre“. Wahrzeichen der Wasserstadt sind die Franziskanerkirche und das Gebäude des Ordenshauses (Pázmány Péter u. 18.).

Gödöllő
Das königliche Schloss Gödöllő (Szabadság tér 1.) ist eines der größten Bauwerke des ungarischen Barock. Es wurde in den Jahren 1744-48 nach Entwürfen von András Mayerhoffer errichtet. Der ungarische Architekt Miklós Ybl gab dem Bau nach 1867 seinen heutigen doppelten U-Grundriss. Zu dieser Zeit erhielt das Königspaar, Franz Joseph I. und Elisabeth, dieses Schloss als Geschenk. Sissi liebte das ungarische Volk und das Land und erholte sich in Gödöllő von den Intrigen am Hofe. Zwischen den beiden Weltkriegen war das Schloss Sitz des Landverwesers Horthy. Die Andachtskirche von Máriabesnyo wurde aufgrund ihrer 700 Jahre alten, Wunder bewirkenden Maria-Gnadenstatue zu einem bekannten Wallfahrtsort. Der bei Mogyoród errichtete Hungaroring ist alljährlich Mitte August der Austragungsort für das berühmte Formel-1-Autorennen „Großer Preis von Ungarn“.

Nagymaros
wurde im Mittelalter gegründet. Von der Julianus-Aussichtsplattform (Hegyesteto, 482 m) aus kann man bis Visegrád schauen. Eine Fähre verbindet Nagymaros mit Visegrád. Die römisch-katholische Kirche (Szent Imre tér) ist ein großartiges Werk der Gotik des 14. Jahrhunderts.

Ócsa
Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Basilika der Prämonstratenserpropstei (Bercsényi u. 2.) bezeugt die ungarische romanische Baukunst. Auf dem reformierten Friedhof (Temeto u.) sind geschnitzte Grabhölzer, so genannte „Kopjafák” und Grabmale zu sehen.

Pilis-Gebirge
Die Höhlen wurden bereits von den Urmenschen benutzt, die Römer haben hier Beobachtungstürme gebaut. Der höchste Punkt ist die Pilis-Spitze (Pilis-teto 756 m). Das Landschaftsschutzgebiet Pilis wurde 1981 von der UNESCO zu einem Biosphären-Reservat erklärt. Der Parkwald von Pilis ist ein Ausflugsparadies. Die Felsenfiguren der Steinberge (Ko-hegy), die Wildsteher-Steine (Vadálló-kövek) und das Aussichtsplateau des „Predigerstuhles“ (Prédikáló-szék) bieten ein vollständiges Panorama auf das Donauknie.

Ráckeve
An einem Donauarm liegt das beliebte Erholungsgebiet und Zentrum der Angler und Wassersportler. Im prunkvollen barocken Schloss Savoyen (Kossuth L. u. 95.) finden heute Konferenzen statt. In der einzigen gotischen serbisch-griechisch-orthodoxen Kirche Ungarns sind Sterngewölbe, Rokoko-Ikonostase und die mittelalterlichen Fresken im byzantinischen Stil besonders sehenswert.

Százhalombatta
Das Matrica-Museum (Gesztenyés út 1–3.) führt den Namen der Stadt Százhalombatta aus der Römerzeit. Einmalig ist das Urzeit-Freilichtmuseum, ein 6 ha großer archäologischer Park (István király út 4.). Százhalombatta enthält die Worte „hundert Hügel“ - Hinweis auf die Bestattungstraditionen in der Urzeit, als die Gräber in Form von Hügeln errichtet wurden.

Szentendre
Verwinkelte Straßen, sieben Kirchtürme, farbenfrohe Häuser, enge Gässchen, zwei Dutzend Museen und das mediterrane Flair machen die Stadt Szentendre zum Touristenmagneten am Donauknie. Nostalgie suchende Touristen finden hier Geschäfte, Restaurants, Zunftschilder, schöne Gebäude am Hauptmarkt, attraktive Fotomotive und das Margit-Kovács-Museum, eines der populärsten Museen des Landes (Vastagh György u. 1.) mit den liebenswerten Figuren der Keramikkünstlerin (1902–1977). Seit Gründung der „Gesellschaft der Maler von Szentendre“ 1928 veranstaltet die Organisation zahllose Ausstellungen mit den Lebenswerken der im 20. Jahrhundert in der Stadt lebenden oder mit der Stadt verbundenen Künstler in den schönsten Häusern und Baudenkmälern der Stadt. Das Szabó Marzipanmuseum (Dumtsa J. u. 14.) stellt den süßen Grundstoff in vielen Formen vor. Das Konditoreimuseum Dobos bietet die Original- „Dobostorte“ an. Im Haus der Volkskünste (Rákóczi u. 1.) kann man die Volkskunst aus dem Komitat Pest kennen lernen, im „römischen Lapidarium“ (Dunakanyari körút 1.) sind die antiken Funde der Stadt Ulcisia Castra aus dem 1. bis 4. Jahrhundert zu besichtigen. Das nationale Weinmuseum (Bogdányi út 10.) erwartet die Liebhaber guter Weine.

Vác
Vác ist seit über 1000 Jahren Bischofssitz am Ufer der Donau. Bis Vác fuhr 1846 die erste Bahn Ungarns und zwar von Pest aus mit „rasender“ Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde. Der Konstantin-Platz wird vom imposanten klassizistischen Gebäude der bischöflichen Kathedrale beherrscht. Der Bischofspalast (Migazzi Platz 1.) ist eine Schöpfung des 18. Jahrhunderts. Als besonders kostbar gelten der Tabernakel der Kirche und das Ordenshaus der Piaristen (Szentháromság tér). Einer der schönsten Barockplätze des Landes ist der „Platz des 15. März“. Die „Kirche der Weißen“ (Fehérek temploma, Március 15. tér 24.) wurde nach den weißen Mönchsgewändern der Dominikaner benannt. Die historischen Zeugnisse der Stadt werden in der Sammlung Gyula Hincz (Káptalan u. 16.) gezeigt. Die Brücke über den Bach Gombás ist die einzige mit Skulpturen verzierte barocke Steinbrücke in Ungarn.

Visegrád
Der Palast von König Matthias, dem großen Herrscher in der Zeit der Renaissance, war ein mit einem roten Marmorbrunnen geschmückter, wunderschöner Gebäudekomplex mit 350 Zimmern und einer der prachtvollsten königlichen Wohnsitze der damaligen Epoche. Die Archäologen haben den unter einer 15 Meter dicken Schuttschicht begrabenen Palast mit dem Renaissanceschmuckhof und dem Herkulesbrunnen freigelegt, originalgetreu rekonstruiert und wieder aufgebaut. Die Originalteile des Herkulesbrunnens werden im fünfstöckigen Salomonturm (Salamon-torony, Salamon-torony u.), der aus dem 13. Jahrhundert stammt, aufbewahrt. Der Turm ist Teil der Befestigungsanlage, der die Wasserbastei und die Burg auf dem Burgberg mit einer starken Burgmauer verbunden hat. Drei Sehenswürdigkeiten sind von besonderer Bedeutung: die Ruine des etwa 330 errichteten Militärlagers der Römer auf dem Sibrik-Hügel, der Nagyvillámer Aussichtsturm auf dem Schwarzenberg (Fekete-hegy), das größte Ausflugsgebiet der Hauptstadt mit Sommerrodelbahn, Jurtenlager, Campingplatz, Waldgaststätte, Spielplätzen und einem Wildgehege auf dem Nussberg (Mogyoró-hegy).

Zebegény
Die römisch–katholische Kirche (Petofi tér) gehört zu den schönsten Beispielen des ungarischen Jugendstils. Die Sammlung über die Schifffahrtsgeschichte (Szonyi István út 9.) zeigt Erinnerungen und den Lebensweg eines aus Zebegeny stammenden Schiffskapitäns.

Zsámbék
In der sehenswerten Ruinenkirche werden in jedem Sommer Theateraufführungen veranstaltet. Der türkische Brunnen (Török-kút, Táncsics u. 16.) und das einzige Lampenmuseum (Magyar u. 18.) Ungarns sind einen Besuch wert.


Mitteltransdanubien


 

Westlich von Budapest und nördlich vom Balaton findet man „Königliche Städte“, wunderschöne Landschaften, wildromantische Gebirge, fischreiche Seen, angenehme Spazierwege, weltberühmtes Porzellan. Zahllose archäologische Funde beweisen, dass dieses Gebiet schon seit Urzeiten bewohnt wurde. In der Region gibt es viele Denkmäler, Straßen waren hier schon vor zweitausend Jahren vorhanden.

Agárd
ist der bedeutendste Badeort am Velence-See. Ein modernes Thermalbad erhält das 36°C warme Heilwasser aus einer Quelle, die im Bika-Tal die Eroberfläche durchbricht. In Agárdpuszta kann das Geburtshaus des bekannten Schriftstellers Géza Gárdonyi (1863-1922) besichtigt werden. Eine Ausstellung informiert über die Fischerei und die Schilfernte auf dem See.

Alcsútdoboz
Einzigartig ist das 40 Hektar große Arboretum. 1825 ließ Erzherzog Joseph, Palatin von Ungarn, den ersten Ziergarten mit 300 verschiedenen Pflanzenarten eröffnen. In der neobarocken Kapelle informiert eine Ausstellung über die prächtigen Gärten der ehemaligen Aristokratie.

Bakony-Gebirge
Im 19. Jahrhundert war das wildromantische Bakonygebirge mit den riesigen Wäldern ein gutes Versteck für Strolche, Räuber und Wegelagerer. Der Hochbakony (Magas-Bakony) ist ein Landschaftsschutzgebiet mit herrlichen Buchenwäldern, malerischen Bächen, 1100 Höhlen und Grotten. Recht schwierig ist der Weg zur Odvas-Ko-Höhle, einer Behausung des Urmenschen. In den Wäldern leben Hirsche, Rehe, Mufflons, Wildschweine, Wildkatzen und 104 streng geschützte Vogelarten. Auf dem höchsten Berg, dem Koris (709 m) befindet sich ein Aussichtsturm. Am Ortsende von Szentgal liegt der zweitgrößte, seit Urzeiten existierende Taxuswald Europas.

Csákvár
war einst das Töpferzentrum Transdanubiens. Die Tonwaren sind mit gelber und grüner Farbe verziert. Das Heimatmuseum Vértes zeigt Andenken an die Zünfte, Funde aus der Römerzeit (Floriana) und Kunstgegenstände (Kossuth u. 2). Im Zentrum von Csákvár steht das monumentale Gebäude des Schlosses Esterházy. Es hatte – wie damals üblich- mehrere Funktionen: als Kapelle, Theater, Bildergalerie und verfügt über einen Jagdsaal und eine Reitschule.

Csesznek
Auf einem Berg stehen die Ruinen der 1263 erbauten gotischen Burg Csesznek.

Herend
Aus Herend stammt das weltberühmte Herender Porzellan, im 19. Jahrhundert wurden damit die Herrenhäuser in London und Wien ausgestattet. Die schönsten Produkte der 1826 gegründeten Porzellanmanufaktur kann man im Porzellanmuseum (Kossuth Lajos u. 140) besichtigen.

Komárom
Die Stadt an der Donau hatte schon immer eine besondere strategische Bedeutung. König Stephan I. ließ hier im 11. Jahrhundert eine Erdfestung errichten, zwischen 1850 und 1877 wurden Befestigungsanlagen erbaut. Die drei Festungen sind einzigartige militärgeschichtliche und industrielle Denkmäler. Die Festung von Monostor ist eine der größten erhaltenen Festungen Europas. Nach dem Friedensvertrag von Trianon 1921 wurde der nördliche Teil der Stadt an die Slowakei abgetreten. Die Elisabeth-Brücke verbindet die durch die Donau getrennten Stadtteile miteinander. Am Stadtrand befindet sich das Thermalbad (Táncsics M. u. 34-36), das Heilwasser wirkt bei rheumatischen und gynäkologischen Beschwerden lindernd.

Magyarpolány
83 denkmalgeschützte Häuser des ehemaligen Dorfzentrums (Petöfi Str.) wurden restauriert. Der 1780 errichtete Kreuzweg führt zur Kapelle der Schmerzensmutter. Hier werden die Polányer Passionsspiele aufgeführt.

Majk
In den Einsiedlerzellen der Kamaldulenser lebten einst Mönche nach den strengen Regeln des Schweigegelöbnisses. Die 17 Eremitenbehausungen, verfügten jeweils über eine eigene Kapelle, Schlafnische, Werkstatt und Kammer. Im Zentrum der Eremitensiedlung steht eine Kirche.

Martonvásár
Beethoven weilte zweimal als Gast in Martonvásár. Seine freundschaftliche Beziehung zur Familie Brunsvick und seine zärtlichen Gefühle für die „Unsterbliche Geliebte“ hatten ihn inspiriert, die „Apassionata“, die Mondscheinsonate und den letzten Satz der Sinfonie Nr. 4 zu komponieren. Das Beethoven-Museum im Schloss Brunsvick zieht die Musikliebhaber an. Der Schlosspark ist ein herrliches Arboretum mit einem großen englischen Garten. Alljährlich finden im Sommer Beethoven-Konzerte statt.

Pápa
Bereits 1051 wurde die Stadt erstmals schriftlich erwähnt. Das 1531 gegründete reformierte Kollegium, die von Protestanten errichtete Druckerei und das Gymnasium sind weithin berühmt. Die barocken Häuser am Hauptplatz wurden wunderschön restauriert. Sehenswert ist die römisch-katholische Pfarrkirche, ihre Fresken stammen vom namhaften österreichischen Meister Anton F. Maulbertsch. Inmitten einer Parkanlage steht das Schloss des Grafen Esterházy (Fo tér 1), welches Musikschule, Schlossmuseum, Ausstellung und Bibliothek beherbergt. Die über 200 Jahre alte Blaufärberwerkstatt ist heute Blaudruckmuseum (Kékfesto Múzeum, Március 15. tér 12). Die Sammlungen und das Museum des reformierten Kirchendistrikts von Transdanubien (Egyháztörténeti és Egyházmuvészeti Múzeum, Március 15. tér 9) präsentieren Exponate der sakralen Kunst, der Bibel- und Schulgeschichte sowie Kircheneinrichtungen und liturgische Gefäße aus dem 17. und 18. Jahrhundert. In der Vorhalle der römisch-katholischen Benediktinerkirche (Fo u. 10) befindet sich das riesige Holzkreuz mit dem „Mohren Christus“.

Sümeg
Die die im 14. Jahrhundert auf dem Hügel erbaute Burg von Sümeg überragt den Ort. Im Burghof werden an mittelalterliche Ritterturniere erinnernde Burgspiele aufgeführt. Sehenswert sind der Bischofspalast (Szent István tér 10), die Franziskanerkirche (Szent István tér 7) und die römisch-katholische Pfarrkirche (Bíró Márton utca) mit Fresken von Anton F. Maulbertsch.

Székesfehérvár
Fürst Géza gründete die Stadt 972 als Alba Regia. Die ehemalige ungarische Königsstadt liegt in der geografischen Mitte von Mitteltransdanubien. In der Hauptkirche wurden innerhalb von 500 Jahren 37 Könige, 39 Königinnen gekrönt und 15 Herrscher bestattet. Hier wurden die Heilige Krone und das Staatsarchiv aufbewahrt, einst hielt der „Landtag“ seine Sitzungen ab. Die Stadt spielte eine außergewöhnliche Rolle im Mittelalter. Die Fresken in der Franziskanerkirche erinnern an das kurze Leben des heiligen Emmerich. Das Ordenshaus der Franziskaner zeigt eine Sammlung sakraler Kunst. Das Rathaus ist ein Zeugnis des ungarischen Zopfstils. Vom 11. bis 14. Jahrhundert gehörte die Stephansbasilika. zu den bedeutendsten Gebäuden des Landes. Hier stand auch der so genannte „Königsstuhl“, das wichtigste Symbol der Rechtssprechung. Die Krönungskirche wurde 1602 von den Türken gesprengt, heute sind nur noch die Grundmauern in der Nationalen Gedenkstätte (mittelalterliches Ruinenfeld) und das Mausoleum (Sarkophag von König Stephan I.) zu sehen. Im Dom wird die Kopfreliquie von König Stephan I. aufbewahrt. Das einzig erhaltene mittelalterliche Bauwerk der Stadt ist die St.-Annen-Kapelle aus dem 15. Jahrhundert. Sehenswert ist die Zisterzienserkirche, einst Kirche des heiligen Johannes von Nepumuk (Fo utca). Exponate der Stadtgeschichte und archäologische Funde zeigt das König-Stephan-Museum (Fo u. 6.). Viele Adelspaläste und Bürgerhäuser der Stadt, die seit 1777 Bischofssitz ist, präsentieren den Barockstil. Die Wohnhäuser am klassizistischen Vörösmarty-Platz tragen die Handschrift von Miklós Ybl (1814-1891), der hier geboren wurde. Wunderschön ist die Blumenuhr (Fo utca) aus echten Blumen. Viel Wert legt man auf die Erhaltung der volkstümlichen Baudenkmäler (z. B. die Skanzen des Palaststadtviertels (Rác u. 11) - 12 Bauernhäuser und eine serbische Kirche). An der Burg Bory hat der Bildhauer Jeno Bory (1879-1959) eigenhändig jahrzehntelang gebaut (Máriavölgyi út 54). Im Budenz-Haus (Arany János u. 12) werden der Nachlass der Familie Ybl und Werke der besten ungarischen Künstler der Jahrhundertwende ausgestellt. Eine interessante Puppensammlung bietet das Puppenhaus von Fehérvár (Fehérvári Babaház, Megyeház u. 17/A).

Tata
Die „Stadt der Gewässer“ war im Mittelalter eine der beliebtesten Erholungsorte der Könige. Am Ufer des Alten Sees, auf dem man Wassersport treiben und Dampferfahrten machen kann, steht die Alte Burg mit dem Kuny-Domokos-Museum. Das älteste Baudenkmal der Stadt ist die Cifra-Mühle aus dem 16. Jahrhundert (Bartók Béla u. 3). Die Nepomucénus-Mühle (Alkotmány u. 1) beherbergt das deutsche Nationalitätenmuseum mit einer ethnographischen Ausstellung und Zeugnissen der Kultur der in Ungarn lebenden deutschen Minderheit vom 17. Jahrhundert bis heute. Die Gips-Kopien von 96 weltberühmten antiken Statuen (Venus von Milo, Nike von Samothrake, Laokoongruppe) sind im „Museum für griechisch-römische Skulpturkopien“ (Szobormásolatok Múzeuma, Hosok tere 3) im Gebäude der ehemaligen Synagoge zu finden. Einmalig sind das Naturschutzgebiet am Kreuzwegberg und das geologische Museum. Am geschützten Quellensee liegen Sportplätze und das populäre Fényes-Bad.

Tác
Genau eine römische Meile vom heutigen Dorf entfernt erstreckt sich das Ruinenfeld von Gorsium. Ursprünglich stand hier ein römisches Lager, das im 1. Jh. erbaut wurde und im 2. Jh. Schauplatz des Kaiserkultes und religiöses Zentrum Nieder-Pannoniens war. Heute befindet sich hier einer der größten archäologischen Parks Ungarns und der bedeutendste Ausgrabungs- und Fundort aus der Römerzeit in Europa. Stadtmauern, Stadttore, Forum, Tempel, Theater, öffentliche Bäder, Basiliken, der Palast des Stadthalters und ein Teil des Friedhofs sind sehenswert.

Der Velence-See
Der von der Sonne verwöhnte Velence-See liegt auf halbem Weg zwischen Budapest und Plattensee und ist ein ideales Erholungsgebiet vom Frühjahr bis zum späten Herbst. Pro Jahr scheint die Sonne 2050 Stunden auf die 26 Quadratkilometer große Wasseroberfläche mit der durchschnittlichen Wassertiefe von 1,2 Metern und erwärmt das Wasser auf 26°C. Das mineralstoffreiche, weiche Wasser regeneriert den menschlichen Körper. Ideale Bedingungen bieten die vom Velence-Gebirge herüberwehenden Winde für Segelsportler. Das dichte Schilf, das den See etwa ein Drittel bedeckt und die Buchten bieten gute Angelmöglichkeiten und Raum für ein Vogelreservat, in dem 28 verschiedene Vogelarten regelmäßig brüten. Im Winter kann man auf dem zugefrorenen See Schlittschuh laufen und Eissegeln trainieren. Im Sommer fährt ein Ausflugsschiff ab Hafen Agárd bzw. Velence zur Mückeninsel. Im Erholungsort Velence wurde vor 70 Jahren ein Yachtklub gegründet. Unter Denkmalschutz stehende Kellerzeilen und Kelterhäuser findet man an den sonnigen Hängen des Berges Bence. Die beiden historischen Monumente von Pákozd erinnern an den Mut und die Tapferkeit der ungarischen Soldaten, der Obelisk wurde zum 100. Jahrestag des Sieges der Schlacht von Pákozd aufgestellt. Im Arboretum von Pákozd-Sukoró gibt es etwa 250 Baum- und Straucharten.

Vértesszolos
wurde durch den Fund von Urmenschenknochen bekannt. Wissenschaftler nennen ihn „Samu“, einen der ältesten Menschen Europas, dessen Behausung, Fußabdruck, Halswirbelknochen, Werkzeug und Feuerstelle 1965 in der Nähe von Vértesszolos freigelegt wurden. Abdrücke von Urpflanzen und versteinerte Tierfußspuren wurden hier ebenfalls gefunden.

Vértes-Gebirge
Wanderwege führen durch enge Täler und weite Hochebenen. Im Landschaftsschutzgebiet Vértes wachsen viele seltene Pflanzen. Der gehaltlose rote Boden der Bauxitgrube von Gánt und Meleges wirkt dagegen wie eine Mondlandschaft. Zahlreiche Burgruinen stehen auf den Felsklippen. Der 3,5 km lange geologisch-botanische Lehrpfad zwischen Csákvár und Gánt führt über den Berg Haraszt und durch das Kölik-Tal. Das Gebirge ist sehr reich an Wild. Die Gebirgsorte sind idyllisch gelegen, sauber und gastfreundlich. In Vérteskozma gibt es besonders hübsche alte Bauernhäuser.

Veszprém
wurde auf mehreren Hügeln errichtet und heißt auch „Stadt der Königinnen“. Veszprém war das erste Bistum Ungarns und nur die Bischöfe dieser Stadt hatten das Recht, die ungarischen Königinnen zu krönen. Auf dem Burgberg sieht man denkmalgeschützte Bürgerhäuser. Zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert stand hier eine königliche Burg, das Heldentor diente als Eingang. Unweit davon erhebt sich der Feuerturm (Vár u. 9).). Die Stadt besitzt einzigartige Schätze der ungarischen Kirchengeschichte. Sehenswert sind die Fresken in der frühgotischen Gisela-Kapelle (Vár u. 18) und die Ausstellung sakraler Kunst und Kirchengeschichte. Der Bau der ältesten Bischofskathedrale (Vár u. 18-20) Ungarns wurde von der ersten ungarischen Königin, der bayrischen Herzogstochter Gisela, angeordnet. Das gotische Gisela-Reliquiar aus dem 14. Jahrhundert ist ein Geschenk der Stadt Passau. Wahrscheinlich war die im 10. Jahrhundert erbaute Kapelle St. Georg (Vár u. 20) die erste Kirche Ungarns. Der Sitz des Propstes (Vár u. 18) ist gleichzeitig Amtssitz des Erzbischofs. Die Statuen des Königspaares (Stephan der Heilige und Königin Gisela) wurden auf der Aussichtsterrasse am Rande der Burg aufgestellt, von hier bietet sich ein wunderschöner Ausblick auf die Talbrücke, die über den Bach Séd führt und das Wahrzeichen der Stadt ist.
Im Königin-Gisela-Museum (Vár u. 35) sind u. a. sakrale Kunstschätze des römisch-katholischen Erzbistums und die Schatzkammer des Erzbistums zu besichtigen. Das Dezso-Laczkó-Museum (Erzsébet sétány 1) zeigt die Geschichte des Bakony-Gebirges und des Balaton-Oberlandes.

Zirc
liegt im Herzen des Bakonygebirges. Schon 1182 errichteten Zisterziensermönche hier ihr Kloster. Das Hauptaltarbild in der barocken Abteikirche schuf Anton F. Maulbertsch 154. Im Abteigebäude ist die Reguly-Antal-Gedenkbibliothek (Rákóczi u.1) untergebracht. Das naturwissenschaftliche Museum des Bakony präsentiert Naturschätze, eine Fülle von Pflanzen, Insekten und Tieren aus der hiesigen Vogelwelt, Terrarien, Aquarien und Illustrationen. Der Bach Cuha fließt durch das Arboretum von Zirc (Damjanich u. 19), hier gedeihen 600 verschiedene Baum- und Straucharten und eine 400-jährige Eiche. Im Geburtshaus des Wissenschaftlers Antal Reguly, befindet sich das nach ihm benannte ethnographische Museum (Rákóczi tér 10).


Südtransdanubien
 
Im Süden der ehemaligen römischen Provinz Pannonia kennzeichnen üppige Wälder, endlose Ebenen, verträumte Täler und sanfte Hügel das Gebiet südlich des Balaton zwischen der Donau und dem südlichen Grenzfluss Drau. Das angenehme Klima und die saubere Luft in dieser Region lädt zu Ausflügen, sportlichen Aktivitäten, Besichtigungen der reichlich vorhandenen Denkmäler und zu Naturbeobachtungen ein. Teil des Weltkulturerbes der UNESCO ist der frühchristliche Friedhof von Pécs.

Abaliget
Berühmt ist die Tropfsteinhöhle mit heilklimatischer Wirkung.

Decs
ist das Zentrum von Sárköz, hier werden die Volkskunst-Traditionen wie weben, sticken, klöppeln, Eier bemalen, Fransen binden und Perlen auffädeln, gepflegt, ein Besuch des Heimatmuseums (Tájház, Kossuth L. u. 34) ist empfehlenswert.

Dombovár-Gunaras
Die Stadt wurde nach der Burg des Grundherren Pál Dombo benannt. Heute steht nur noch ein Teil der Ruine am Kapos-Ufer, nach den nistenden Vögeln Storchenburg genannt. Das Heil- und Thermalbad bietet Linderung bei Schmerzen, Rheuma und Entzündungen. 7 Schwimmbecken, Riesenrutschen und einen großen Park findet man im Strandbad.

Gemenc
ist der schönste Auwald der Donau. Durch das geringe Landschaftsgefälle verzweigen sich Sió und Donau und umspülen viele kleine Inseln. Weiher, Sümpfe, Altwasser und Inseln prägen das Landschaftsschutzgebiet. Weiden, Eichen, Pappeln, Maiglöckchen, Fischreiher, Bussarde, Schwarzstörche, Silberreiher, Wasservögel und Hirsche bevölkern die Inseln. Der Wald von Gemenc kann nur per Schiff oder Schmalspurbahn erreicht werden.

Harkány
Entlang der Bruchlinien an der Südgrenze des Villány-Gebirges tritt Heilwasser mit hohem Schwefelanteil an die Erdoberfläche. Harkány ist seit 200 Jahren anerkannter Kurort. Das Heilwasser stammt aus einer Schwefelquelle und enthält Sulfidionen in Gasform. Im Heil- und Strandbad (Kossuth L. u. 7) von Harkány wird es bei Rheuma, Hautkrankheiten, nach Knochenbrüchen, Unfällen, bei Gelenk- und Nervenentzündungen, Frauenleiden und als Trinkkur bei Magenproblemen verordnet. Großer Beliebtheit erfreut sich der großzügige Badekomplex mit modernster Technik.

Kaposvár
Der Name der Stadt erinnert an die kleine, von Sumpfgebieten des Flusses Kapos umgebene Burg, die zur Verteidigung der Gegend diente. Die Kleinstadt liegt zwischen Balaton und Mecsek-Gebirge. Das markanteste Gebäude ist die Liebfrauenkirche, seit 1993 bischöflicher Dom. Bunte, handbemalte Glasfenster schmücken das Rathaus. Die schönsten Jugendstilbauwerke sind das Hotel Elisabeth (Noszlopy utca), das Haus Dorottya und das Gergely-Csiky-Theater. Das ehemalige Komitatshaus (Fo u. 10) ist eines der geschmackvollsten klassizistischen Gebäude Transdanubiens. Das Rippl-Rónai-Gedenkmuseum (Rómahegy) stellt das Lebenswerk des Malers vor. Die Pannon-Reiterakademie ist die beste Ausbildungsstätte für Pferdefachleute und die Pferdedressur. Berühmt sind das internationale Springreitturnier im März und der Weltcup im Preisspringen im Oktober. Das salzhaltige Heilwasser des Thermal- und Strandbades (Csik Ferenc sétány 1), wird therapeutisch genutzt. Der Stausee von Deseda bietet Wassersport- und Angelmöglichkeiten.

Mecsek-Gebirge
Berge und Täler, saubere Luft, wunderschöne Landschaften, die bunte, geschützte Pflanzenwelt, die Felsformationen des Jakab-Berges (592 m), die Vielzahl der Wasserfälle im Melegmány-Tal prägen das Gebiet. Der höchste Berg heißt Zengo (682 m). Sehenswert ist der 28 ha große Maronenwald. Im Tal von Óbánya gibt es idyllische Dörfer, Wanderwege sowie Arboreten in Kisújbánya und Püspökszentlászló.

Mohács
ist Schauplatz des fröhlichen ungarischen Volksbrauches, des „Buscho-Umzugs“. Den Faschingsumzug bestreiten furchterregende, lärmende Buschos, bei Anbruch der Nacht wird mit einem Feuer der Winter beerdigt und der Frühling begrüßt wird. Mohács ist auch mit einem der größten Schicksalsschläge Ungarns eng verbunden: mit der Niederlage auf dem Schlachtfeld von Mohács am 29. August 1526. Etwa 20.000 ungarische Soldaten, darunter König Ludwig II., fielen in der Schlacht, danach begann die 150 Jahre währende Türkenherrschaft. Am 400. Jahrestag der Schlacht wurde die Votivkirche, die „Gedenkkirche auf dem Schlachtfeld“ (Széchenyi tér) gestiftet. Das Dorottya-Kanizsai-Museum (Szerb u. 2) informiert über die Geschichte der Stadt und die Schlacht. Das Nationalitätenmuseum (Városház u. 1) präsentiert Volkstrachten und Textilkunst der Kroaten. Die Historische Gedenkstätte Mohács liegt am Weg nach Sátorhely.

Orfu
An den Seen von Orfu befinden sich Strandbäder, Urlaubersiedlungen, Angelplätze, man kann schwimmen und rudern, wandern, reiten, Rad fahren und das Mühlenmuseum besichtigen.

Pécs
Die alten Römer errichteten aus dem Gestein des Mecsek-Gebirges und dem Karstwasser eine Siedlung am Fuße des Berges Misina. „Sopiane“ war ein wichtiges Zentrum des frühen Christentums. Aus dem 4. Jahrhundert stammt eine Begräbnisstätte mit 16 Bauwerken, deren einmaliger Wert von der UNESCO mit der Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes gewürdigt wurde. Hervorzuheben ist das frühchristliche Mausoleum (Szent István tér), wo man in der bemalten Grabkammer ein Christusmonogramm und die Überreste von drei Sarkophagen freigelegt hat. Seit 1009 ist die Stadt Bischofssitz. Römische Grabkammern, türkische Moscheen, schlanke Minarette, kunstvolle Keramiken aus Zsolnay, Mandelbäume, gemütliche Lokale und Cafés prägen Pécs (Fünfkirchen). Auf dem Domplatz steht die Basilika mit kostbaren Kunstschätzen und Fresken der Maler Bertalan Székely und Károly Lotz, mittelalterliche Skulpturen und Steinmetzarbeiten zeigt das Lapidarium. Die Barbakane (Esze Tamás u. 2) aus dem 15. Jahrhundert, eine runde Bastion, schützte den Haupteingang der Bischofsburg.
An 150 Jahre Türkenbesatzung erinnern die „Djami“ (Moschee) des Paschas Ghasi Kasim (Széchenyi tér), die Moschee des Paschas Jakowali Hassan (Rákóczi u. 2) und das Grabmal (Türbe) des Idris Baba (Nyár u. 8). Aus der Barockzeit stammen die Einrichtungen von Kirche und Kloster des Franziskanerordens (Ferencesek utcája 35). Sehenswert sind die Allerheiligenkirche (Mindenszentek-templom, Tettye utca), das Karmeliterkloster und die Liebfrauenkapelle von Havashegy. Der Zsolnay-Brunnen am Hauptplatz (Széchenyi tér) ist ein Prachtstück des Jugendstils.
In der Straße Káptalan utca befinden sich viele Museen und Kunstgalerien mit den unterschiedlichsten Sammlungen und Ausstellungen. In der Synagoge (Kossuth tér) haben 1000 Gläubige Platz, die Orgel ist ein Meisterwerk der Firma Angster aus Pécs.

Pécsvárad
Die Benediktinerabtei ist eine Gedenkstätte der ungarischen Staatsgründung. Bischof Asztrik, der erste Abt der 1000 gegründeten Abtei, überbrachte König Stephan I. die heilige Krone aus Rom. Im 13. Jahrhundert wurde die Burg errichtet, das Burgmuseum (Vármúzeum, Vár u. 45) zeigt archäologische Funde.

Siklós
In der südlichsten Stadt Ungarns steht die Burg von Siklós, eine der am besten erhaltenen mittelalterlichen Burgen, 1294 erstmals urkundlich erwähnt. Sehenswert sind die gotischen Erker (14. und 15. Jh.) und die Burgkapelle, die Renaissance-Barbakane mit der Zugbrücke und die barocke Burg. Das Burgmuseum beherbergt Kerkermuseum, Lapidarium und die Geschichte der Pécser Handschuhe. Die Moschee des Malkoc Bei (Vörösmarty utca) wurde restauriert. Im ehemaligen Franziskanerkloster finden alljährlich internationale Keramik – Symposien statt.

Szenna
Die bedeutendste Sehenswürdigkeit ist das Freiluft-Dorfmuseum (Múzeumfalu, Rákóczi u.2). Die Gebäude wurden an ihrem alten Standort zerlegt und danach auf dem Museumsgelände nach traditioneller Methode wieder aufgebaut und erinnern an ein altes Straßendorf.

Szekszárd
Die Stadt liegt am Schnittpunkt verschiedenartiger Landschaften. Dem Weinbau verdanken die Bewohner der Stadt ihren guten Ruf, besonders beliebt sind die Rotweine aus dem Szekszárder Weingebiet. Die Liszt-Gedenktafel am Augusthaus (Széchenyi u. 36-40) belegt den Aufenthalt des berühmten Komponisten. Im Komitatshaus (Béla tér) präsentiert eine Franz-Liszt-Gedenkausstellung den Flügel, Briefe und eine Büste des genialen Pianisten und Komponisten. An den bedeutenden Dichter des 20. Jahrhunderts, Mihály Babits, erinnert ein Museum, welches in seinem Geburtshaus (Babits M. u. 13) eingerichtet wurde. Der mittelalterliche Stadtkern befand sich am heutigen Béla-Platz, wo die größte einschiffige Barockkirche Europas, die Kirche Sankt Ladislaus steht. Im Hof des klassizistischen Komitatshauses befindet sich die Ruine der im 11. Jahrhundert errichteten Benediktinerabtei. Die Deutsche Bühne Ungarn (Garay tér) produziert deutschsprachige Theateraufführungen.

Szigetvár
In Szigetvár entdeckt man auf Schritt und Tritt Zeugnisse aus der Türkenzeit. Seit der Schlacht gegen die Türken 1566 ist die Burg das Symbol für die uneigennützige Heimatliebe. Ein gigantischer Löwe erinnert als Denkmal an den Burghauptmann Miklós Zrinyi und die Helden von Szigetvár. Auf dem ehemaligen Schlachtfeld, heute Park der ungarisch-türkischen Freundschaft, stehen seit 1996 die Portraits der Feldherren Miklós Zrinyi und Sultan Suliman II., der auch in der Schlacht gefallen ist, nebeneinander.
Zu den Baudenkmälern aus der Türkenzeit gehören die Moschee von Ali Pascha, heute eine barocke Pfarrkirche (Zrinyi tér 9), das türkische Haus (Bástya u. 3) aus dem 16. Jahrhundert, eine Moschee mit Minarett. Das Miklós-Zrinyi-Burgmuseum (Vár u. 19) präsentiert eine Ausstellung über die Burggeschichte. Das salz- und jodhaltige Wasser des Thermalbades (Tinodi u. 23) wirkt lindernd bei Rheuma und Erkrankungen des Bewegungsapparates.

Villány
„Der Wein von Villány ist ein eleganter Wein, der Wein der Kavaliere und der Damen“ schrieb einst Béla Hamvas in seiner „Philosophie des Weins“. Das submediterrane Klima bringt die besten Rotweine des Landes hervor, aber auch sonnengereifte, gehaltvolle Weißweine. Die erste ungarische Weinstraße wurde im Herzen der historischen Weinregion zwischen Villány und Siklós eingeweiht. Sie ist 30 Kilometer lang, umfasst 8 Siedlungen und 2000 ha Weingärten. In Villány führt die Hauptstraße zwischen den Kellereien zum Weinmuseum, das über die Geschichte des Weinbaus informiert (Bormúzeum, Bem u. 8). Alle 2 Jahre finden im Oktober Rotweinfestivals statt. Am Berghang befindet sich ein Statuenpark, wo im Sommer zahlreiche Bildhauer arbeiten. Die Skulpturen der Künstler sind seit 30 Jahren Teil der Sammlung.


Westtransdanubien
 
ist das an die Slowakei, Österreich, Slowenien und Kroatien grenzende Gebiet, es erstreckt sich von der Donau bis zur Drau, vom Neusiedler See bis zum Balaton. In der Hügellandschaft liegen die an Baudenkmälern besonders reichen Städte West-Transdanubiens. Die Benediktinererzabtei in Pannonhalma wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Region bietet zahllose Freizeitmöglichkeiten: Wassersportarten, Wandern, Angeln, Reiten, Rad fahren usw.. Berühmt sind die guten Weine und das angenehme subalpine Klima.

Bük
Bad Bük liegt an der österreichischen Grenze, nur etwa 100 km von Wien entfernt. Das Heilbad zählt zu den beliebtesten Thermalbädern Ungarns mit internationalem Ruf und ist ein anerkannter Kurort. Das Heilwasser ist reich an Mineralien wie Kalzium, Magnesium und Hydrogenkarbonat, lindert Erkrankungen des Bewegungsapparates, Verdauungsprobleme und Kreislaufstörungen. Auch Urlaubsgäste kommen gerne nach Bük, denn sie schätzen den guten Service der Hotels und den schönen Golfplatz des Birdland Golf & Country Clubs (mit 9 und 18 Löchern). Sehenswert ist das Szapáry Palais. Das ruhige Bükfördö verfügt über herrliche Park- und Grünanlagen. Die klimatischen Verhältnisse sind hervorragend.

Fertőd
Im Schloss von Fertőd fand 1770 die erste große Festlichkeit statt, als Fürst Miklós Esterházy dem Wiener Hochadel sein neues Haus vorstellte. Das größte und schönste Barockschloss Ungarns wurde in einer Bauzeit von 46 Jahren errichtet. Ein mit Eiben und Springbrunnen geschmückter Hof und ein ursprünglich im französischen Stil - im 19. Jahrhundert im englischen Stil - angelegter Park umgeben das Schloss. Joseph Haydn (1732-1807) verbrachte einen großen Teil seines Lebens im damaligen Eszterháza (heute Fertöd) als Hofkapellmeister. Im Schlossmuseum präsentieren Wandteppiche, Wandleuchter, Mobiliar aus dem 18. Jahrhundert und kostbare Ziergegenstände die barocke Lebensweise. Ein Haydn-Gedenkzimmer kann in der Musikschule besichtigt werden.

Győr
Die „Stadt der Flüsse“ kann auf eine bewegte Vergangenheit zurückblicken. Sie wurde von den Römern Arrabona genannt und ist seit fast 1000 Jahren Bischofssitz. Győr hat schöne Barockgebäude und ist ein beliebtes Schul- und Industriezentrum. Der alte Stadtkern befand sich an der Mündung der drei Flüsse Donau, Rába und Rábca. Weithin ist die Residenz des Bischofs (Püspökvár, Káptalan domb 5/A), die Bischofsburg, sichtbar. Die ältesten Bauten sind der Wohnturm aus dem 13. Jahrhundert und die aus dem 15. Jahrhundert stammende Doczy-Kapelle. In der Héderváry- oder St.-Ladislaus-Kapelle wird ein Meisterwerk der ungarischen Goldschmiedekunst, die vergoldete Herme, das Kopfreliquiar von König Ladislaus I. (1077-1095) aufbewahrt. Zu den wertvollsten Einrichtungen des Doms gehören die zwei „schwarzen Altäre“. Die Fresken wurden von Anton F. Maulbertsch angefertigt. 1731 wurden die beiden Barockstandbilder, der Erzengel Michael (Apor Vilmos püspök tér) und das Bundesladendenkmal (Gutenberg tér) fertig gestellt. Im bischöflichen Priesterseminar (Papnevelde, Káptalan domb 26) sind Schatzkammer und Bibliothek der römisch-katholischen Diözese untergebracht. Das Borsos-Museum (Apor Vilmos püspök tér 2) zeigt Graphiken und Skulpturen des Bildhauers Miklós Borsos (1906-1993). In den Kasematten der Burg (Bécsi kapu tér 5) befindet sich ein Lapidarium. Das Kreszta-Haus (Apáca u. 1) beherbergt eine Keramikausstellung der bekannten Keramikerin aus Győr, Margit Kovács (1902-1977).
Der schmiedeeiserne Wetterhahn auf dem Brunnenhaus am Donautorplatz hütet eine Legende aus der Türkenzeit. Am Széchenyi-Platz stehen die Kirche St. Ignatius mit der Nachbildung der Il Gesú in Rom und das Ordenshaus mit dem Szechenyi-Apothekenmuseum. Beliebt ist Schloss Zichy (Liszt Ferenc u. 20) besonders für Konzerte und Hochzeiten. Das alte Rathaus (Rákóczi u. 1) weist schmiedeeiserne Verzierungen auf, das neue Rathaus (Városház tér) ist ein imposantes neobarockes Gebäude. Ein für die Stadt typischer, üppig verzierter Erker schmückt das Rosalia-Haus (Kazinczy u. 21). Das Schloss Esterházy (Király u. 17) beherbergt die Gemäldesammlung.

Ják
Eines der schönsten romanischen Gotteshäuser Ungarns, die ehemalige Benediktinerabtei, heute Pfarrkirche St. Jakob, wurde zwischen 1214 und 1256 errichtet.

Köszeg
In Köszeg erklingen nicht nur mittags, sondern auch um 11.00 Uhr die Glocken und erinnern an den Burgkommandanten Miklós Jurisics, der die Türkenübermacht bekämpfte und um 11.00 Uhr besiegte. 25 Tage lang hatte er Burg und Stadt gegen das türkische Heer von Sultan Suleiman erfolgreich verteidigt. Die Jurisics-Burg (Rájnis József u. 9) entstand im 13. Jahrhundert, ihre heutige Gestalt erhielt sie nach dem Brand von 1777. Prächtige Baudenkmäler säumen den Jurisics-Platz. Imposant ist Tor der Helden, daneben steht das Arkadenhaus. Nahezu alle Häuser rundum stehen unter Denkmalschutz. Das Rathaus (Jurisics tér 8) wurde im 15. Jahrhundert erbaut und trägt Merkmale der Gotik und des Barock. Die Kirche Sankt Emmerich vereint mehrere Baustile, die Kirche Sankt Jakob (Jurisics tér) gehört zu den ältesten Denkmälern der Stadt. Sehenswert ist auch die Herz-Jesu-Pfarrkirche.

Koszeg-Gebirge
Im Landschaftsschutzgebiet Koszeg gedeihen seltene Pflanzen, es bietet herrliche Ausflugsziele, z. B. “Sieben Quellen“. Im 18. Jahrhundert wurden die Steier-Häuser erbaut. Der Irottko ist mit 883 Metern der höchste Berg Transdanubiens. Die Weinkellerzeile in Cák besteht aus acht denkmalgeschützten Kelterhäusern. Auf dem 568 Meter hohen Berg über Velem steht die im 13. Jahrhundert erbaute Kapelle des heiligen Vid. Sehenswert ist auch das ehemals königliche Jagdschloss, Schloss Sibrik in Bozsok.

Nagycenk
war der Wohnsitz des bedeutenden Staatsmannes des 19. Jahrhunderts, des Grafen István Széchenyi. (1791-1860), das Schloss gehörte zu seinem Familienbesitz. Der „größte Ungar“ ließ die Kettenbrücke in Budapest bauen, gründete die Ungarische Akademie der Wissenschaften, förderte die Donaudampfschifffahrt und führte die Rennpferdezucht in Ungarn ein. Das Schloss kann heute als Széchenyi-Gedenkmuseum besichtigt werden. Züge der Museumsbahn starten nach Fertoboz, von der klassizistischen Gloriette aus hat man eine einmalige Aussicht auf den Neusiedler See. Vom Schloss führt ein Weg zur Familiengruft, in der die Széchenyis ihre letzte Ruhe fanden.

Pannonhalma
Auf dem St.-Martin-Berg erhebt sich der Gebäudekomplex der Benediktinerabtei, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Papst Johannes Paul II. besuchte sie anlässlich des 1000. Jahrestages der Erzabtei.
Aus der Kirche gelangt man durch das spätromanische Prunkportal „Porta Speciosa“ in den Kreuzgang, von hier führt ein Verbindungskorridor in das Kloster. Mit 360.000 Bänden ist die Benediktiner-Bibliothek eine der größten der Welt. Zum Kloster gehören außerdem ein Gymnasium und ein Internat, Benediktiner unterrichten hier. Das Arboretum besteht aus Abteipark und einem Waldpark. Das Millenniumsdenkmal entstand vor rund einhundert Jahren anlässlich des 1000. Jahrestages der ungarischen Landnahme.

Sárvár
Einst befand sich hier die römische Siedlung namens Bassiana. Eine lange, steinerne Brücke führt zum Tor des Renaissance-Burgschlosses Nádasdy (Várkerület 1), das im 16. Jahrhundert am Standort der ehemaligen mittelalterlichen Festung als Adelssitz der Familie Nádasdy errichtet wurde. Das Schlossmuseum präsentiert die Burg- und Stadtgeschichte, zeigt Wissenswertes über die ungarischen Husaren und eine umfangreiche Kunstgewerbe-Sammlung. Im Arboretum von Sárvár (Várkerület 30) stehen eine 36 Meter hohe Pyramideneiche und vier über 300 Jahre alte Eichen. Das salzhaltige Wasser des Heilbades (Vadkerti u. 1) wird bei verschiedenen Erkrankungen empfohlen, Sárvárer Thermalkristalle“ können auch zu Hause als Badekur angewandt werden.

Sopron
Das heutige Sopron entwickelte sich aus dem römischen Ort Scrabantia, einer wichtigen Station an der Bernsteinstraße. Es liegt dicht an der österreichischen Grenze zwischen Kiefernwäldern und Weingärten, das Klima ist subalpin. Wahrzeichen der Stadt ist der 61 m hohe Feuerturm, wo Skulpturen, Steinmetzarbeiten und Mauerreste im unteren Geschoss ausgestellt sind. In den oberen Stockwerken des Turms befindet sich die Ausstellung über die Stadtgeschichte. Den barocken Hauptplatz prägt die „Ziegenkirche“ (Benediktinerkirche), die im 17. Jahrhundert Schauplatz von Krönungen und Landtagssitzungen war. Das Storno-Haus (Fő tér 8.) mit dem barocken Eckerker ist ein Museum, prall gefüllt mit Antiquitäten und heimatkundlichen Exponaten der Familie Storno. Die Dreifaltigkeitssäule aus dem 17. Jahrhundert ist ein Kunstwerk des ungarischen Barock. Ein neogotisches Bauwerk des 19. Jahrhunderts ist die Kirche der Ursulinen (Orsolya tér 2.). Die alte Synagoge (Új u. 22.) stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts. Das Eggenberg-Haus (Szent György u. 12.) wurde im Stil der Spätrenaissance errichtet. Die Fresken der 600-jährigen gotischen Kirche Sankt Georg (Szent György utca) stammen aus dem 18. Jahrhundert. Im Burgviertel laden heute elegante Geschäfte zum Einkaufsbummel ein. Hier steht auch die Mariensäule. Die gotische Heiliggeistkirche (Szentlélek utca) gehört zu den wertvollsten Denkmälern der Stadt, imposant ist das vor 300 Jahren errichtete Zwei-Mohren-Haus (Szent Mihály u. 9). Der Turm der gotischen Kirche Sankt Michael (Szent Mihály utca) überragt die Stadt. Museumsstraße heißt die „Templom utca“, verschiedene Galerien und Sammlungen reihen sich aneinander. Im ehemaligen Franziskaner- und späteren Benediktiner-Ordenshaus (Haus Nr. 1) ist der mittelalterliche Kapitelsaal, ein großartiges Baudenkmal, erhalten geblieben. Im Esterházy-Palais (Haus Nr. 4.) ist eine Ausstellung über Forstwirtschaft, Holzindustrie, Vermessungstechnik, in Ungarns einzigem Bäckermuseum (Pékmúzeum, Bécsi u. 5.) sind Backstube, Bäckerwohnung, Konditorei und Zuckerbäckerei untergebracht. Das Franz-Liszt-Museum zeigt Ausstellungen über Stadtgeschichte, Volkskunst und angewandte Kunst.
Die „Lövérek-Berge“ umgeben Sopron und bieten ideale Ausflugsmöglichkeiten. Beliebt sind das Waldbad (Lövér körút 82) und das Seemühlenbad (Tómalom-fürdo).

Szombathely
Die römische Stadt Savaria wurde um 50 n. Chr. von Kaiser Claudius gegründet. Auf dem Ruinenfeld der ehemaligen Stadt (Romkert, Templom tér 1-3) wurden die Grundmauern öffentlicher Gebäude, die Fragmente eines Isis-Heiligtums aus dem 2. Jahrhundert freigelegt. Der Stadthalterpalast, das Mercurius-Heiligtum, die öffentlichen Bäder, fast 50 m Straßenbelag der Bernsteinstraße und das Zollhaus sind sehenswert. Eine der größten Barockkirchen Ungarns ist die Basilika (Templom tér). Der Festsaal des im Zopfstil errichteten Bischofspalais (Püspöki Palota, Berzsenyi tér 3) „Sala terrena“ gehört zu Ungarns schönsten Barocksälen.
Neben der gotischen Pfarrkirche der heiligen Elisabeth (Aréna u. 1) aus dem 14. Jahrhundert befindet sich das ehemalige Franziskanerkloster. Im Altarraum der ehemaligen Dominikanerkirche St. Martin sieht man gotische Wandbilder, die den berühmtesten Sohn der Stadt, zugleich Bischof von Tour, den heiligen Martin, darstellen.

Őrség
Das Erholungsgebiet an den bewaldeten Hängen spielte schon seit dem 10. Jahrhundert eine wichtig Rolle beim Schutz der Landesgrenze (der Name Őrség bedeutet „die Warte“). Das südlich von Körmend und Szentgotthárd liegende Hügelland ist aus ethnografischer und kultureller Sicht eine besondere Welt. Die Siedlungen entstanden auf den Berggipfeln als „strategische Siedlungen“ von jeweils fünf bis zehn Gehöften. Jedes der 18 Dörfer bewahrte die Siedlungsform der Landnahme, nahezu jedes Dorf hat ein altes Haus oder einen Glockenturm aufzuweisen. Der schönste Glockenturm steht in Pankasz. Das Zentrum der Őrség ist Oriszentpéter. Zeugnisse ländlicher Baukunst bietet das Pityszer Museumsgehöft Szalafo. Die Kirche von Velemér (13. Jh.) hat wunderschöne Fresken, eine mittelalterliche Kirche steht auch in Hegyhátszentjakab. Der Vadása-See in der Nähe des Dorfes ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Die Őrség ist Ungarns größtes Landschaftsschutzgebiet. Hier wurden 200 Quellen, 15 klare Bäche, 500 große Falterarten und als botanische Seltenheit der Frauenmantel registriert. Berühmt sind die Töpfererzeugnisse der Region, die Gastronomie und die volkstümlichen Traditionen (Baumstämme ziehen, Maibaum aufstellen).


Südliche Tiefebene


 

"Das Meer der Ebene"– so beschrieb der ungarische Dichters Sándor Petőfi die ungarische Puszta und die Theiß. In dieser Gegend werden die meisten Sonnenstunden gezählt, Thermalwasser sprudelt hier reichlich.

Baja
Die Hafenstadt liegt an der Donau und am Donauarm Sugovica. Deutsche, Kroaten, Serben und Ungarn leben hier seit Jahrhunderten zusammen. Besonders sehenswert sind das Rathaus (városháza, Szentháromság tér 1), ein Neorenaissance – Gebäude, die Franziskanerkirche (ferences templom, Bartók B. u. 1.) mit Rokokoaltar, das Altarbild der Kirche St. Peter und Paul (Tóth Kálmán tér), die Ikonostase der serbischen Kirche (szerb templom, Miklós u.) und das Gebäude ehemaligen Synagoge (Munkácsy u. 9.). Die Geschichte der Fischerei zeigt das Museum (Deák F. u. 1.), das nach István Türr, dem berühmten Sohn der Stadt und Architekten des Kanals von Korinth, benannt wurde. Die von der Sugovica umschlossene Insel ist ein Touristenparadies. Es gibt Schwimmbad und Tennisplatz, der Hafen liegt an der Rhein-Main-Donau-Wasserstraße. Die berühmte Fischsuppe von Baja ist im Guinnessbuch der Rekorde zu finden, jedes Jahr am zweiten Samstag im Juli köchelt gleichzeitig in 2000 Kesseln auf offenem Feuer die Fischsuppe.

Békéscsaba
Weltbekannt sind die schmackhafte Csabaer Wurst und die berühmten Werke der Druckerei Kner. Die evangelische Großkirche verfügt über 2900 Sitzplätze und eine ausgezeichnete Akustik (Széchenyi tér), sie ist Ungarns größte evangelische Kirche. Das Munkácsy- Museum (Széchenyi u. 9.) zeigt 15 Werke des größten Malers aus dem 19. Jahrhundert, Mihály Munkácsy. Mit 500 Quadratmetern Wandmalerei von László Patay überrascht die Herz-Jesu-Kirche (Jézus szíve templom, Erzsébethely városrész /Stadtteil) die Besucher.

Bugac
Die Bugac-Puszta, anerkanntes Biosphärenreservat, ist Teil des Nationalparks Kiskunság. Das Touristikzentrum bietet Reitervorführungen an (Geschicklichkeit, Vorstellung der Reiter, Ausritte und Kutschfahrten), am beliebtesten sind das Pferdetreiben und der Puszta-Fünfer. Das Hirtenmuseum (Pásztormúzeum, Bugac-puszta) gibt einen Überblick über den Alltag der Hirten, die Schitzereien und den Bau der Hütten.

Csongrád
Die hübsche Stadt liegt am Zusammenfluss von Theiß und Körös. In der Innenstadt befinden sich dreißig denkmalgeschützte Fischerhäuser, die aus dem 14. Jahrhundert stammen. Das Csongráder Landschaftshaus (Gyökér u. 1.) ist ein Fischerhaus mit Ofen und Kamin. Als Freizeitmöglichkeiten bieten sich Schiffsausflüge auf der Theiß, Jogging und Fahrradtouren am Theißufer sowie der Besuch des Heilbades (Dob u. 3–5.) an.

Gyula
Blumen, Rosengärten, gepflegte Parkanlagen und romantische Promenaden prägen die Stadt. Wahrzeichen der Stadt ist die gotische Burg aus dem 15. Jahrhundert, die einzige Ziegelburg in Mitteleuropa. Eines der schönsten Heilbäder Ungarns ist das Burgbad von Gyula (várfürdő, Várkert/Burggarten) mit mehreren Schwimmbecken. Es befindet sich gegenüber der Burg in einem 8,5 Hektar großen Urpark des ehemaligen Schlosses Almásy. Das 72°C heiße Heilwasser wird u. a. bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, Entzündungen, gynäkologischen Beschwerden, Nervenschmerzen und Magenbeschwerden mit Erfolg angewendet. Die "hundertjährige Konditorei" (Százéves cukrászda, Erkel tér 1.), zweitälteste Patisserie im Lande (1840), ist bis heute mit dem Originalmobiliar eingerichtet und einen Besuch wert. Der berühmte Sohn der Stadt, Ferenc Erkel, (1810–1893) ist der Gründer der ungarischen Nationaloper und Komponist der Opern Bánk bán, Hunyadi László, und der ungarischen Nationalhymne. Sein ehemaliges Wohnhaus ist heute Museum (Apor Vilmos tér 7.). Der Dürersaal (Kossuth L. u. 17.) wurde nach Albrecht Dürer benannt, da Dürers Vater aus Gyula stammte. "Gyulai Kolbász" ist die beliebte Gyulaer Paprika-Dauerwurst. Die Sammlung "Heilige Jungfrau Maria" (Apor Vilmos tér 11.) enthält Gnadenbilder, Erinnerungsstücke und Kleidungsstücke von Mitgliedern der verschiedenen Glaubensrichtungen.

Hajós
Das Kellerdorf Hajós besteht aus 1200 Kelterhäusern. Mit dem Bau der Kelterhäuserreihe haben die im Mittelalter hier lebenden Schwaben begonnen. In den Wein- und Kelterhäusern kann man Unterkunftsmöglichkeiten und wohlschmeckende Weine finden.

Hódmezővásárhely
Blumenstickereien schmücken Decken und Kissen. Die gestickten Blumenmotive und die handgearbeiteten Keramiken der Töpfer gehören zur Volkskunst dieser Stadt. Auf dem Hauptmarkt, dem Kossuth-Platz steht das im eklektischen Stil erbaute Rathaus (Városház, 1.). Die barocke reformierte Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert. Das Hotel zum Schwarzen Adler (Fekete Sas Szálló , Nr. 3.) und das Gebäude der ungarischen Kreditbank (Magyar Hitel Bank, Nr. 5.) vertreten den eklektischen Stil. Die Synagoge (Szeremlei u. 3.) trägt Merkmale des ungarischen Jugendstils. Unweit der Stadt liegt die Mártélyer Feriensiedlung mit guten Wassertourismus-Möglichkeiten.

Kalocsa
Kränze aus Paprika und zum Trocknen aufgehängte Paprikaschoten (das unentbehrliche Gewürz der ungarischen Küche), handgemalte, bunte Blumenmuster an den Häusern, hauchdünne, weiße Spitzen, Stickereien mit bunten Blumenmustern und wunderschön bestickte Volkstrachten machten die über tausendjährige Stadt Kalocsa weltweit bekannt. Im Landschaftshaus der Volkskunst (népművészeti tájház, Tompa Mihály u. 7.) kann man wunderbare Stickereien, Trachten etc. bewundern, das ungarische Gewürzpaprika - Museum (Magyar Fűszerpaprika Múzeum, Szent István király út 6.) informiert über Geschichte, Anbau, Verarbeitung von Paprika. Die erzbischöfliche Basilika (Szentháromság tér 1.) ist ein prächtiges Bauwerk, die große Orgel wurde mehrfach von Ferenc Liszt gespielt. In der Schatzkammer der Basilika (Foszékesegyházi Kincstárb, Szentháromság tér 1.) wird auch die Herme des heiligen Stephan, die Kopfreliquie ersten Königs von Ungarn, aufbewahrt. Die Bibliothek des Erzbischofspalastes (érseki palota, Szentháromság tér 1.) umfasst über 150.000 Bände, darunter viele Kodizes und Wiegendrucke.

Kecskemét
Die Stadt wurde durch "Barackpálinka" (Aprikosenschnaps aus Kecskemét), die verzierten Jugendstilgebäude und die „Kodály-Methodik” weltweit bekannt. Am Kossuth-Platz stehen mehrere berühmte Gebäude. Das prachtvoll verzierte Rathaus (Nr. 1.) gilt als Meisterwerk des ungarischen Jugendstils. Zur vollen Stunde erklingt ein Glockenspiel, die Melodie wurde von Zoltán Kodály komponiert. Die älteste Kirche ist die ursprünglich gotische Franziskanerkirche Sankt Nikolaus (Szent Miklós-templom 5.), die größte im Zopfstil erbaute Kirche der Tiefebene ist die Großkirche. Der bekannte ungarische Komponist Zoltán Kodály wurde in Kecskemét geboren. Der prunkvolle "Cifra-Palast" (Rákóczi u. 1.) ist ein großartiges Werk des ungarischen Jugendstils. Piaristenkirche und Ordenshaus (Jókai u. 1.) wurden im ungarischen Barockstil erbaut, die evangelische Kirche (Arany János u. 1.) trägt eklektische Merkmale.
Fast 2500 Gemälde und Skulpturen bietet das Museum der naiven Kunst (Magyar Naiv Művészek Múzeuma, Gáspár András u. 11.).
Versäumen Sie nicht, die ständige  Ausstellung des "expressiv-emotionalen" Impressionisten,  des Malers János Bozsó (1922-1928) anzuschauen. János Bozsó Sammlung (Klapka György u. 34.) Der Erneuerer der Schule der Tiefebene ("Alföldi iskola") war Gründer-Mitglied der Künstlerkolonie in Tiszakécske. Der Sohn der Stadt ist seit 1997 Ehrenbürger der Stadt.
Das ungarische Fotomuseum (Katona József tér 12.) stellt fast 3000 Objekte aus, 1500 Musikinstrumente aus der ganzen Welt präsentiert die Sammlung Leskowsky (Zimay u. 6/A). Die Obstschnapsbrennerei Zwack Unicum AG (Zwack Gyümölcspálinka-fozde és kiállítás, Matkói u. 2.) lädt zur Besichtigung mit "Obstlerprobe" ein.

Kiskunfélegyháza
Besonders sehenswert ist das Rathaus von Kiskunfélegyháza (Kossuth Lajos u. 1), an dessen Wänden farbenprächtige Steinblumen wachsen. Die Keramiken stammen aus der weltberühmten Porzellanmanufaktur Zsolnay. Eng mit der Stadt sind zwei berühmte Vertreter der ungarischen Literatur verbunden: der Dichter Sándor Petofi (1823-1849) und der Schriftsteller, Wissenschaftler und Museumsdirektor Ferenc Móra. Im Hof des Kiskun-Museums (Holló L. u. 9.) – vormals Kerker der Stadt – steht eine Windmühle mit vier Flügeln. Eines der schönsten Denkmäler der Stadt ist die Barockkirche der Heiligen Jungfrau mit der Sichel (Boldogasszony-tenplom, Béke tér).

Kiskunhalas
Die berühmten, hauchdünnen Spitzen von Halas fanden anlässlich der Weltausstellung 1958 sogar in Brüssel, der Heimat der Spitzen, Anerkennung und wurden mit dem „großen Preis“ ausgezeichnet. Im "Spitzenhaus" (Csipkeház, Kossuth u. 29) sind die schönsten Exemplare zu bewundern. Neben der Kirche St. Peter und Paul (Szentháromság tér) steht das berühmte Kreuz, an dem der Körper von Jesus Christus nicht mit Nägeln, sondern mit Seilen befestigt ist. Die einzige Synagoge der Region befindet sich in der Petőfi-Straße.
Das Thermalbad (Nagy Szeder I. u. 1.) ist ganzjährig geöffnet.

Kiskunmajsa
Gute Weine und Heilwasser machten die Stadt berühmt. Das Kurbad Jonathermal (Kőkút 26.) bietet verschiedene Heilbehandlungen an.

Lajosmizse
Die alte "Tanyacsárda" bietet Spezialitäten der ungarischen Küche. Pferdevorführungen, "Einödpartys" und temperamentvolle Zigeunermusik stehen auf dem Programm. Empfehlenswert ist der Besuch eines typischen Gehöfts: zahlreiche Stallungen, viele Tiere, Sommerküche, Taubenschlag, Wagenschuppen, Maisscheune.

Mezőhegyes
Das Gestüt und die Zucht von Pferden der Rasse Nonius (ungarische Pferderasse) machten den Ort berühmt. Das Institut des königlichen Gestüts (Királyi Ménesintézet, Kozma u. 30) wurde im Jahre 1784 gegründet. 60 agrarhistorische Denkmäler aus der späten Barockzeit befinden sich hier, z. B. zwei Triumphbogen im Empirestil, die Reitschule, die ehemalige Kaserne der einstigen Kavallerie-Offiziere und das Gebäude der Kommandantur. Das Kutschenmuseum beherbergt die Sammlung ungarischer Kutschen und Gespanne (Kozma u. 32), Requisiten, Equipagen, Fuhrwerke, Pferdeschlitten, Pferdegeschirr und die typische Kleidung der Kutscher.
Das größte "Dreschgebäude" Ungarns (Öregcsűr,Kossuth u. 10) ist der riesige Getreidespeicher (Hild János utca), ein Bauwerk im Empirestil. Die Umgebung der Stadt bietet schöne Reviere, in denen Fasane, Hasen, Rehe und Hirsche gejagt werden können. Angler finden am Frosch-See ihr Glück.

Ópusztaszer
Die erste Ständeversammlung der ungarischen Stämme, die vor über 1100 Jahren in das Karpatenbecken einzogen und das Land einnahmen, fand in Szer statt. Anführer der ungarischen Stämme war Stammesoberhaupt Árpád, dessen Denkmal seit 100 Jahren im Nationalen Historischen Gedenkpark (Nemzeti Töréneti Emlékpark Szoborkert 68) steht. Eindrucksvoll ist das monumentale, 1769 m² große Feszty-Rundbild, dass die Landnahme der Ungarn darstellt. Im Gedenkpark stehen die Überreste des Klosters von Szer, dessen Geschichte bis ins 11. Jahrhundert zurückverfolgt werden kann. Aus 2000 Einzelteilen wurde die 500 kg schwere Gellért-Glocke wieder zusammengesetzt. Ein einzigartiger Gebäudekomplex zum Thema: "Der Wald ist der Tempel des Lebens" stellt das Verhältnis zwischen Mensch und Natur dar

Orosháza-Gyopárosfürdő
Sehenswert sind die barocke evangelische Kirche (György Vilmos tér) aus dem Jahre 1786, die Volkskunde- und Möbelausstellung im Stántó-Kovács-Museum (Dózsa György u. 5), die Stadtgalerie, das Rágyánsky-Arboretum und das Brunnenmuseum (Könd u. 1). Das Kurbad Gyopárosfürdő ist 3 km entfernt, natriumkarbonathaltiges Heilwasser verschafft seit 1869 Linderung bei Entzündungen und rheumatischen Leiden.

Szarvas
Berühmt ist das Arboretum von Szarvas. Auf 82 ha gedeihen 1600 verschiedene Strauch- und Baumarten. Sámuel Tessedik (1742-1820), international bekannter Wissenschaftler, Landwirt, Pädagoge und evangelischer Pfarrer, gründete vor 200 Jahren die Schule für Landwirtschaftskunde (Vajda Péter u. 1), heute ein Museum. Die Trockenmühle (Ady Endre u. 1) funktioniert noch heute. Der Nationalpark der Region Körös-Maros umfasst Auwälder, Löß- und Pusztagebiete. Der Fluss "Alte Körös" ist ein 30 km langes, stehendes Gewässer und ein Paradies für Wassertouristen und Angler.

Szeged
Szeged liegt am Zusammenfluss von Theiß und Maros, verzeichnet jährlich 2100 Sonnenstunden und heißt "Stadt des Sonnenscheins". Weltberühmt sind die echte Pick-Salami und der für die ungarische Küche typische, milde oder scharfe Gewürzpaprika, der auch reichlich in der Szegediner Fischsuppe Verwendung findet. Die Stadt brachte namhafte Schriftsteller, Dichter und Wissenschaftler hervor, u. a. den Wissenschaftler und Nobelpreisträger Albert Szent-Györgyi, der aus Gewürzpaprika das wichtige Vitamin C herstellte.
Mehrere sehenswerte Gebäude wie Bischofspalast, theologische Hochschule, Verwaltung der Universität und das römisch-katholische Konvikt befinden sich am Domplatz. Die als Gelöbniskirche bekannte Bischofsbasilika bietet 5000 Gläubigen Platz und wurde von den Überlebenden des Hochwassers aus Dankbarkeit errichtet. Der frühgotische Demetriusturm steht auf romanischen Grundmauern. In der Nationalen Gedenkhalle befinden sich die Statuen der 90 bedeutendsten ungarischen Schriftsteller, Künstler und Wissenschaftler. Im Sommer finden die Szegeder Freilichtspiele statt. Das Jugendstil-Rathaus beherrscht den Széchenyi-Platz. In der Nähe steht ein anderes Jugendstilbauwerk, das Reök-Palais (Tisza L. krt. 56). Das Gebäude der neuen Synagoge (Haynoczy u. Ecke Gutenberg u.) zählt zu den schönsten jüdischen Gotteshäusern Europas. Die spätgotische "Kirche Maria Schnee" wurde im 17. Jahrhundert umgebaut und mit einem Franziskanerkloster erweitert (Alsóváros, Mátyás király tér). Das Ferenc-Móra-Museum (Roosevelt tér 1-3) beherbergt eine umfangreiche archäologische Sammlung. Steinerne Zeugen der Stadtgeschichte zeigt das Lapidarium des Burgmuseums (Kotár Stefánia sétány). Das Pick-Salami- und Paprikamuseum (Tiszapart 10) präsentiert die Herstellung der weltberühmten Pick-Salami und die Geschichte ab 1869 (Besichtigung nur nach vorheriger Anmeldung).


Nördliche Tiefebene
 
Die nördliche Tiefebene ist ein ebenes Gebiet, das drei Komitate umfasst. Hier befindet sich auch der Nationalpark Hortobágy. Reizvolle Landschaften, eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt und zahlreiche Baudenkmäler und Kunstschätze prägen die Region. Zahlreiche Thermalwasservorkommen ermöglichten den Bau von mehreren Heilbädern.

Debrecen
Debrecen, die zweitgrößte Stadt des Landes, ist auch als "kalvinistisches Rom" bekannt. Wahrzeichen der Stadt ist die klassizistische reformierte Großkirche. Der Sessel des großen Staatsmannes Lajos Kossuth (1802–1894), der am 14 April 1849 die Unabhängigkeit vom Hause Habsburg proklamierte, wird hier aufbewahrt. Das "Reformierte Kollegium" (Kálvin tér 16.) war "die Schule des Landes". Das 180 Jahre alte Gebäude beherbergt eine Ausstellung über die Schul- und Kirchengeschichte, etwa 500 000 kostbare Bücher besitzt die größte kirchliche Büchersammlung Ungarns. Das klassizistische Rathaus (Piac u. 20.), die reformierte Kleinkirche (Révész tér), die "Veres-Kirche” (Kossuth u.), die Synagoge (Pásti u.), die griechisch-katholische Kirche (Attila tér), die wissenschaftliche Kossuth-Lajos-Universität (Egyetem tér 1.), die Kathedrale St. Anna (Szent Anna u. 15.), die größte Windmühle Mitteleuropas gehören zu den vielen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das berühmte Heilbad im Großwald (Nagyerdo, Nagyerdei park 1.) wird bei verschiedenen Beschwerden empfohlen.

Hajdúböszörmény
Die charakteristische kreisförmige Anlage der alten Siedlung ist originalgetreu erhalten: die Kirche im Zentrum wird von Wohnhäusern umsäumt, geschützt von einem Grabensystem. Berühmt sind die Lebkuchen aus Hajdúböszörmény.

Hajdúszoboszló
Bereits seit 75 Jahren ist der Ort das "Mekka der Rheumakranken" und einer der beliebtesten Erholungsorte der Tiefebene. Im Heilbad (Szent István park 1–3.) kann eine 2- bis 3-Wochen-Kur den Gesundheitszustand der Kurgäste wesentlich verbessern. Das Glockenhaus verfügt über eine Sammlung von Aluminiumglocken. Im Töpferhaus (Ady u. 2.) wird u. a. schwarze Nádudvarer Keramik gezeigt.

Hortobágy
Hortobágy ist eine der größten unter Naturschutz stehenden, grasbedeckten Ebenen (Puszta) Europas, wo ungarische Graurinder, Pferde, Zackelschafe und Büffelherden unter freiem Himmel leben. Das 70.000 Hektar große Gebiet des Nationalparks Hortobágy wurde 1999 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes.
Die so genannte "Brücke mit den neun Löchern" ist die längste Steinbrücke (167,3 m) Ungarns. Nur zwei Kilometer von der Gemeinde Hortobágy entfernt liegt Máta, Heimat des berühmten Hortobágyer Gestüts. Seit 300 Jahren werden hier Pferde der Rasse "Nonius" gezüchtet.

Jászberény
war jahrhundertelang Zentrum der im 13. Jahrhundert eingewanderten, aus dem Iran stammenden Volksgruppe der Jászok. Den Turm der "Kirche der Heiligen Jungfrau Maria" (Szentháromság tér) schmückt die ungarische Krone. Sorgsam wird der Schatz des Jász-Museums (Táncsics M. u. 5.), ein geschnitztes Elfenbein- Horn, gehütet. Thermal-, Heil- und Schwimmbad und eine Kunsteisbahn bieten genügend Bewegungsmöglichkeiten.

Kisvárda
Bekannt ist die im 15. Jahrhundert erbaute schlossähnliche Burg aus der Renaissance mit Arkaden und vier Ecktürmen.

Máriapócs
Máriapócs ist ein berühmter Marien-Wallfahrtsort. Die griechisch-katholische Basilika (Kossuth tér) wurde wegen ihres Gnadenbildes der tränenden Madonna weltberühmt. Obwohl das Originalbild in den Wiener Stephansdom gebracht wurde, geschah das Tränenwunder 1715 und 1905 auch auf der Kopie des Madonnen-Bildes. 1991 hat Papst Johannes Paul II die Basilika besucht. (Kossuth u. 17.).

Mezőtúr
Bereits im Mittelalter war die Stadt wegen ihrer berühmten Töpfermeister und der lebhaften Turer Märkte bekannt. Das Lebenswerk des bekanntesten Töpfermeisters, Balázs Badár, füllt das Gedenkzimmer und die Räume des Töpferhauses (Sugár út 28.). Das Turer Töpfermuseum (Túri Fazekas Múzeum, Damjanich út 2) zeigt die international bekannte, über 500-jährige Geschichte der Töpferei. Ein Baudenkmal ist die klassizistische reformierte Großkirche (Kossuth tér). Das Heilwasser versorgt Strand- und Heilbad der Stadt.

Nádudvar
In Nádudvar, in der Nähe der Hortobágy, wird das Töpferhandwerk seit mehr als 200 Jahren vererbt. Für die Pflanzenornamente und geometrischen Muster des unglasierten schwarzen Tongeschirrs wird eine spezielle Technik verwendet.

Nyírbátor
Die reformierte Kirche Sankt Georg (Báthory u. 24.) aus dem 15. Jahrhundert ist das gotische Meisterwerk von Pater Johannes aus dem Franziskanerorden. Das Erfolgsgeheimnis der berühmten Nyírbátorer Konzerte liegt im wunderschönen Klang der Orgel und in der ausgezeichneten Akustik der Kirche. Die römisch-katholische Minoritenkirche (Károlyi u. 19.) ist eine barock umgestaltete, ursprünglich gotisch erbaute Kirche. Ihre Kanzel und die Altäre sind Meisterwerke der ungarischen Barock-Schnitzerei.

Nyíregyháza
Nyíregyháza ist eine ruhige, hübsche Stadt. Im Stadtzentrum steht eine barocke evangelische Kirche (Luther tér). Die wichtigsten Gebäude - das Rathaus (Városháza, Kossuth tér), das Hotel- Kasino Krone (Dózsa György u.) und das Komitatshaus (Hosök tere) wurden von Ignác Alpár, dem Meister des ungarischen Jugendstils geplant. Der schönste Vertreter des Jugendstils ist der Nyírvíz- Palast. (Széchenyi u. 1.). Nyíregyháza-Sóstófürdo ist vier Kilometer von der Stadt entfernt. Der Kurort ist seit 300 Jahren wegen des natriumkarbonathaltigen Sees beliebt. Im zweitgrößten zoologischen Garten Ungarns leben mehr als 1000 Tiere und 150 verschiedene Tierarten aus fünf Kontinenten in einer naturbelassenen Umgebung.

Szatmárcseke
Der denkmalgeschützte Friedhof von Szatmárcseke ist wegen seiner Grabhölzer, die wie Boote aussehen, berühmt. Insgesamt ragen 600 "Boot-Grabmale" mit dem Bug in den Himmel. Hier wurde auch Ferenc Kölcsey (1790–1838), der Reformator der ungarischen Sprache und Verfasser der ungarischen Nationalhymne, beigesetzt.

Szolnok
Die am Zusammenfluss der Flüsse Theiß und Zagyva gelegene Stadt ist seit mehr als 900 Jahren ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Theiß. Der alte Bahnhof ist Ungarns "dienstälteste" Station, während der neue Bahnhof einer der modernsten in Mitteleuropa ist. Merkmale des Jugendstils tragen das Rathaus (Kossuth tér), die evangelische Kirche (Kellner Gyula u.) und das Szigligeter Theater (Tisza park 1.). Der neobarocke Bau des Hotels Theiß und die mit einer Kuppel geschmückten Gebäude des Heilbades zaubern eine unverwechselbare Silhouette. Sehenswert ist die 1902 gegründete Szolnoker Künstlersiedlung (Szolnoki Muvésztelep, Gutenberg tér 4.), die viele Größen der ungarischen zeitgenössischen Malkunst hervorgebracht hat. Ein bedeutendes Denkmal ist die barocke Franziskanerkirche aus dem 18. Jahrhundert mit dem ehemaligen Kloster (Templom u. 8.). Szolnok ist die Stadt des Wassersports. Am toten Arm der Theiß wurde eine Rodelbahn gebaut, an der Theiß selbst gibt es öffentliche Badestrände.

Tarpa
Einmalig ist die Trockenmühle mit hölzernen Dachschindeln (Árpád u.). Sie wurde einst von Pferden angetrieben und ist heute ein Industriedenkmal.

Tákos
Die "barfüßige Notre-Dame” – die reformierte Kirche (Bajcsy-Zsilinszky u.) (1760) gilt als Meisterwerk der volkstümlichen Architektur. Die bemalte Holzkassettendecke schmücken wunderschöne unterschiedliche Blumenbouquets. Separat neben der Kirche steht der Glockenturm.

Tiszadob
Diese Gemeinde ist regelmäßig von Hochwasser bedroht, daher wurde schon vor über 150 Jahren mit der Regulierung der Theiß begonnen. Initiator war Graf István Széchenyi. Das Schloss des Grafen Andrássy (1860) erinnert an romantische Märchenschlösser.

Túrkeve
Zu den berühmten Söhnen der Stadt zählen die Gebrüder Korda (Filmproduzenten), Sándor Finta, Schriftsteller und Bildhauer und Gergely Finta, der im Atelier von Rodin als Bildhauer gearbeitet hat. Das schwefel- und jodhaltige Heilwasser wird im Heil- und Thermalbad zur Heilung von gynäkologischen Beschwerden, Hautkrankheiten oder bei Krankheiten des Bewegungsapparates angewandt. (Gyomai út).


Theiß-See
Zwar wurde der zweitgrößte See Ungarns um 1970 künstlich angelegt, jedoch die Inseln, die Altarme und Moraste erinnern an die Urlandschaft. Der See umfasst eine Wasserfläche von 127 km, er liegt inmitten der Großen Tiefebene, der Puszta. Im Grunde handelt es sich um einen gestauten Flussabschnitt, zwischen Dämmen, mit 16 Inseln und 10 Spülkanälen. Das seichte Wasser erwärmt sich schnell, man kann baden und an den tieferen Stellen Wassersport wie Segeln, Wasserski und Surfen treiben. Der Theiß-See kann auch mit Motorboot und Jet-Ski befahren werden. Am Ufer befinden sich Erholungsorte, öffentliche Strände, Campingplätze. Die außergewöhnliche Wasserwelt des Naturschutzgebietes, die Vogelwelt sowie der Fisch- und Wildbestand sind Eldorados für Naturfreunde, Angler und Jäger.

Abádszalók
Dieser Erholungsort ist ein Urlaubsparadies am südlichen Zipfel des Sees. Bei Abádszalók weitet sich der See zur 14 km² großen Attila-Bucht, geeignet für Wassersport wie Jet-Ski, Tretboot, Motorboot. Auch Angler und Badegäste finden hier ausreichend Platz. Im Dorfmuseum befindet sich eine sehenswerte Puppensammlung. (István király út 41.)

Álompart (Traumufer) - Tiszanána
Ein beliebtes Urlaubsgebiet von Tiszanána ist der Dinnyés-Hügelrücken mit den friedlichen Buchten, toten Flussarmen und herrlichen Stränden. In Kisköre können die Besucher auch die mit Blumen geschmückten Parkanlagen bewundern oder die Volkskunde der Gegend im Dorfmuseum (Béke út 5.) kennen lernen. u. 1.). Vielfältige Touristenprogramme werden angeboten. Üppige Fischbestände (Welse im Frühjahr, Hechte im Herbst) in den Gewässern von Poroszló und Sarud locken viele Angler an. Ein Tipp für Gäste, die gerne guten Fisch essen!

Berekfürdo
Ferenc Pávai Vajna fand zwar kein Erdöl, aber Erdgas und 56°C warmes, mineralstoffhaltiges Wasser, dem der Ferienort seine Popularität verdankt. Das Heil- und Strandbad des Ortes (Berek tér 13.) besteht aus einem Thermal- Hallenbad mit zwei Becken und dem Freibad mit sieben Schwimmbecken.
Die Glasfabrik genießt internationales Ansehen. Mit individueller Technik wird das berühmte Schleierglas hergestellt. In der Ausstellung neben der Fabrik kann man farbige Glasgegenstände bewundern.

Karcag
Über die Geschichte der einstigen Hauptstadt von Großkumanien informiert das Museum. Das Kunsthandwerk der Stadt prägen die von Hand gefertigten Tongefäße der Töpfermeister, die kleinen Kunstwerke der Spitzenklöppler, die farbenfrohen Stickereien. Die Kochkunst der Karcager Köche, die das beste Kalbsgulasch weit und breit zubereiten und die Frauen, die den köstlichen Hefezopf backen, haben diesen typischen Marktflecken der Tiefebene bekannt gemacht. Der berühmteste Töpfer von Karcag, Sándor Kántor, wurde mit den höchsten Preisen im In- und Ausland ausgezeichnet. Unter seinen Arbeiten findet man die so genannten „Miska kancsók“ (Krüge in Gestalt des Bauern „Miska“), sie können in der Töpferei (Erkel F. u. 1.) besichtigt werden. Die Brücke von Zádor überspannt kein Wasser, sondern „sitzt auf dem Trockenen“, denn durch die Theißregulierung ist der ehemalige Fluss schon lange ausgetrocknet. Das Strand- und Schwimmbad (Forrás út 3.) wird mit Heilwasser gespeist.

Tiszacsege
81°C heißes Heilwasser wird hier gegen Rheuma- und Muskelschmerzen angewandt. Auf der unter Naturschutz stehenden Insel Kácsa gibt es noch die üppige unberührte Tier- und Pflanzenwelt der Theiß-Region. Zur „Feeninsel“ gelangt man am Theißdeich entlang. In der Hauptstraße steht die reformierte Kirche. Über das typische Leben in dieser Region informiert das „Tagelöhner - Haus“ (Zsellérház, Óvoda u. 26.). Ein Theiß-Motorboot fährt nach Tokaj und Kisköre.

Tiszafüred
ist einer der beliebtesten Urlaubsorte am Theiß-See. Der öffentliche Strand (Poroszló u.), die grünen Wiesen, die Thermal- und Strandbäder mit modernster Technik garantieren Badevergnügen. Die Stadt war einst das Zentrum der Töpfer und Möbeltischler, der Holzschnitzer und Maler. Das erste Dorfmuseum Ungarns, das Kiss-Museum (Tariczky sétány 6.), wurde 1949 gegründet und zeigt den typischen „Füreder Sattel“ der Pferdehirten der Puszta und die Keramiken der Töpferzentren. Das Töpferhaus (fazekasház, Malom u. 12.) stellt die Werke aus der Werkstatt der berühmtesten Töpferdynastie von Füred vor. Eines der beliebtesten Tongefäße von Tiszafüred ist der Miska-Krug in Husaren-Gestalt mit Uniform und Tschako. Das Meggyes Csárda-Museum ist die einzige, originalgetreu eingerichtete Hortobágyer Csárda mit Küche (Kamin im Freien) und Ausschank. Reiher, schwarze Störche und eine sehr seltene Falkenart findet man u. a. im strengstens geschützten Vogelreservat.

Tiszaújváros
bietet eines der modernsten Thermal- und Erlebnisbäder Ungarns mit der aktuellsten Badetechnik. Die 30 Jahre alte Stadt befindet sich an der Mündung der Flüsse Theiß und Sajo.

Tiszavalker Becken
Das Vogelreservat ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes. Mehr als eintausend Vogelpaare, Graureiher, Seidenreiher, Nachtreiher und Kormorane leben in diesem streng geschützten Gebiet. Die Besucher können an einer der organisierten Bootsausflüge teilnehmen und dabei die romantische Wasserwelt kennen lernen.


Nordungarn

 

Die höchsten Berge Ungarns erstrecken sich von der Donau bis zur Theiß. Die 600-900 Meter hohen Ketten der Gebirge Cserhát, Mátra, Bükk und Zemplén bergen einmalige Schätze der Natur- und Kulturgeschichte. Die UNESCO hat die Tropfsteine der Baradla-Höhle und das Dorfzentrum von Hollókő als Teile des Weltkulturerbes anerkannt, auch die Ipolytarnócer Fossilien und das Biosphärenreservat der Bükker Hochebene stehen unter dem Schutz der Weltorganisation. Die Volkskunst dieser Region ist besonders bunt, so sind die Stickereien der Paloczen oder die Trachten der Matyós einzigartig. Viele Kranke finden in den Heilbädern Bogács und Bükkszék Linderung.

Nationalpark Aggtelek
Eine der größten europäischen Tropfsteinhöhlen ist die Aggteleker Baradla-Höhle, welche nach Meinung der Wissenschaftler zu den außerordentlichsten geologischen und geographischen Erscheinungen in der Welt zählt. Ihre Länge beträgt 17 Kilometer. Sie verfügt über einen unterirdischen Bach, einen Felsensaal, Tropfsteine in erstaunlicher Größe, also eine traumhafte Märchenwelt. Touren verlaufen auf ausgebauten und beleuchteten Betonwegen. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der Karst von Aggtelek, seit 1979 internationales Biosphärenreservat, mit zahlreichen Seltenheiten, einer üppigen Pflanzen- und Tierwelt. Die Friedenshöhle (Béke-barlang) bietet Asthmatikern Genesung.

Bélapátfalva
Die Abteikirche gehört zu den schönsten Denkmälern der Romanik. Der Erlauer Bischof ließ die Kirche um 1250 erbauen. Die freigelegten Teile des ehemaligen Klosters sind neben der Kirche zu besichtigen.

Nationalpark Bükk
Typisch für das riesige Kalksteinmassiv des Bükk-Gebirges ist die Hochebene mit Felsen und Felsspitzen: Stall-Stein (Istállós-k
ő), Kahl-Stein (Tar-kő), Wächter-Stein (
Őr-kő), Dreier Stein (Három-kő), Hoher Stein (Magos-kő), Wirbel-Stein (Örvény-kő). Die Szeleta-, die Istállós-Steine und die Suba-Loch-Höhle bergen weltbekannte archäologische Funde aus der Urzeit.

Zu den schönsten Erholungsorten Ungarns zählt Lillafüred, die Perle des Bükkgebirges. Der von Bergen umgebene Ort am Ufer des Hámori-Sees, unweit der Stadt Miskolc, ist untrennbar mit dem großen ungarischen Dichter Attila József, der hier seine berühmte "Ode2 schrieb, und mit dem Naturwissenschaftler Ottó Hermann verbunden, der die Höhlen der Region entdeckte und erforschte und seinen Lebensabend in Lillafüred verbrachte.

Für Naturbegeisterte bieten die Anna-Höhle mit den Kalktuff-Formationen und die Tropfstein-Höhle des Heiligen Stephan (Szent István-barlang) ganz besondere Schätze.

Im zauberhaften Tal am Bach Szalajka stürzt das Wasser über eine 17 Meter hohe Stufenreihe als "Schleier - Wasserfall" (Fátyol-vízesés) herab.

In Csipkéskút befindet sich das Gestüt der weltberühmten Lipizzaner der Wiener „Spanischen Hofreitschule". Das ehemalige Schloss Pallavicini (Egri u. 16.) ist heute ein Hotel.

Diósgyor
Die Burg von Diósgy
őr war im Mittelalter das Verlobungsgeschenk der Königinnen von Ungarn. Im Park befindet sich das Burgbad mit Sauna und Schwimmbecken in den Felsenhöhlen.

Erlau (Eger)
ist eine der schönsten Barockstädte des Landes, nach Budapest die älteste Kurstadt, tausendjähriger Bischofssitz und heute Erzbistum. Die Stadt lebt von "Bad, Wein und Liebe". Die bekannten historischen Weingebiete in Erlau und Umgebung bieten ausgezeichnete Rot- und Weißweine, die in jahrhundertealten Weinkellern gelagert werden.
Ungarns zweitgrößte Kirche ist die Basilika (Eszterházy tér), sie besitzt Ungarns größte Orgel. Gegenüber der Basilika steht das spätbarocke Lyzeum (Eszterházy tér 1.). Die Bibliothek der Kirchenprovinz umfasst 130 000 Bände, einschließlich des ersten 1473 in Ungarn gedruckten Buches. Der bestens gehütete Schatz der erzbischöflichen Schatzkammer (Érseki Gy
űjteményi Központ Széchenyi u. 5.) ist der Krönungsmantel der Habsburger Kaiserin Maria Theresia. Die Barock- und Zopfstilgebäude und die im Rokokostil erbauten Paläste prägen die Stadt.
Die mittelalterliche Erlauer Burg (Vár 1.) war die unbesiegte Wehrburg in der Türkenzeit. Der gotische Bischofspalast aus dem 15. Jahrhundert wurde wieder aufgebaut. Das Minarett (Knézich u. 17.), das nördlichste alte türkische Bauwerk Europas, überragt die Stadt.
Die Fußgängerzone der Stadt befindet sich in der Széchenyi-Straße mit stimmungsvollen Restaurants, Bierlokalen und Konditoreien. Das "türkische Bad" (Fürd
ő u. 1.) ist ein Andenken an die Badekultur, die sich hier während der türkischen Besatzungszeit (1526–1686) entwickelt hat, das Wasser hilft auch bei rheumatischen Leiden. Erlau ist die Heimat der feurigen Rotweine: Im "Tal der schönen Frauen" (Szépasszony-völgy) kann man das weltbekannte "Erlauer Stierblut" in jahrhundertealten Weinnkellern probieren.

Gyöngyös
In Gyöngyös sind die gotische Franziskanerkirche, die Schatzkammer der Kirche Sankt Bartholomäus und das Kloster (Barátok Platz) sehenswert. Mit der Kleinbahn gelangt man ins Mátra-Gebirge.

Hollókő
Als erstes Dorf der Welt wurde Hollókő aufgrund der hervorragend erhaltenen mittelalterlichen Strukturen in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. An Feiertagen und an sonstigen, für das Dorf bedeutsamen Tagen wie z. B. an Ostern, ziehen die Mädchen und Frauen ihre bunten und für Hollókő so typischen Trachtenkleider an.

Ipolytarnóc
Versteinerte Urfichten, Hai-Zähne, Blätterabdrucke, Spuren von Regentropfen und Wellen, über 1200 Spuren von Tieren aus der Zeit vor mehr als 22 Millionen Jahren - die Urfossilien von Ipolytarnóc und das versteinerte 9-Meter-Stück einer 23 Millionen Jahre alten Urfichte.

Mátra-Gebirge
Kékes heißt der 1014 Meter hohe Gipfel des Matragebirges, das "Dach von Ungarn". Hier liegt das Zentrum des Wintersports. Die populärsten Kurorte sind zugleich die beliebtesten Ziele des Dorftourismus: Mátrafüred, Mátraháza, Mátraszentimre.

Mezőkövesd
Die Einwohner des Matyó-Landes ("Matyóföld") sind wegen ihres beständigen, überzeugten katholischen Glaubens und wegen ihrer farbenprächtigen, prunkvollen Trachten bekannt. Das heilende Wasser des beliebten Zsóribades (Napfürdő u. 2.) am Stadtrand hilft bei rheumatischen Erkrankungen und gynäkologischen Beschwerden.

Miskolc
ist die drittgrößte Stadt Ungarns mit einer reichen Geschichte und Kultur. Die griechisch-orthodoxe Kirche (Deák F. tér 7.) birgt die größte Ikonostase Mitteleuropas. Am Hang des Berges Avas steht die reformierte Kirche, eine der schönsten gotischen Hallenkirchen Ungarns. Prächtige Barockbauten sind die Minoritenkirche und das Kloster (Hősök tere), die evangelische Kirche (Hunyadi u. 8.) und die Mindszenty-Kirche (Mindszenty tér) mit der steinernen Statue der "Jungfrau Maria mit dem Häferl" aus dem Jahre 1739.

Miskolctapolca
Das Thermal- und Höhlenbad ist einmalig in Europa. Das an Mineralien reiche Wasser und die kristallklare Höhlenluft wirken heilend bei Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems, bei Erkrankungen der Atemwege und bei rheumatischen Beschwerden.

Parád
Das Zentrum des Landes der Paloczen zählt zu den ältesten Kurorten Ungarns. Typisch sind die vielfältigen Muster der bunten Trachten, die Hauben der Frauen und die handgewebten Stoffe.

Parádfürdő
Das Heilwasser von Parádfürd
ő wirkt hauptsächlich bei gynäkologischen Erkrankungen. Einmalige Sehenswürdigkeiten sind der ehemalige "Cifra"-Stall (Kossuth Lajos u. 217.) und das Kutschenmuseum (Kocsimúzeum, Hársfa u. 6).

Parádsasvár
Heilwasser von Parádsasvár und Parader Glas sind typisch für den Ort. Das ehemalige Schloss des Grafen Károlyi ist heute ein 5-Sterne-Hotel.

Sárospatak
Diese Kleinstadt gehörte früher Ferenc Rákóczi II. Er hat gegen die Habsburger für die Freiheit der Ungarn gekämpft. Die ältesten Teile der geschmückten Burg Rákóczi (Szent Erzsébet u. 19.) sind der "Rote Turm", die "Lorántffy Loggia" aus der Spätrenaissance und der Palast des Landesherrn mit der Sammlung des Rákóczi-Museums. Das Wasser des Heil- und Strandbades in Végardó wird zur Heilung von Gelenkerkrankungen empfohlen.

Sirok
Die 700 Jahre alte Burg von Sirok ist heute eine Ruine. An der Hauptstraße des Dorfes liegen die aus dem Rhyolithtuff "herausgehauenen" Höhlenbehausungen.

Szerencs
"ist das Tor der Hegyalja." Das Renaissance-Burgschloss wurde im 16. Jahrhundert erbaut, es gehörte einmal der Familie Rákóczi.

Tokaj
Das Tokajer Bergland ist eine historische Weinregion. Seit 450 Jahren wird hier der weltberühmte "König der Weine - Wein der Könige" - Tokajer Aszú - angebaut. Der nach dem Fürsten Rákóczi benannte Weinkeller (Kossuth tér 15.) ist eine stimmungsvolle Gaststätte. Die 24 Gänge des 1,5 Kilometer langen Kellers bieten ausreichend Platz zur Lagerung von 20.000 Hektolitern Wein.

Zempléner Gebirge
Die höchste Stelle des 2 bis 3 Millionen Jahre alten vulkanischen Gebirgszuges ist der Große Milic (894 m). Von dem 25.000 Hektar großen Gebiet des Zempléner Landschaftsschutzgebietes stehen 2.400 Hektar unter besonderem Schutz. Zu den geschützten Tieren zählen Steinadler, große Bussarde, Luchse und Wölfe. Orchideenarten und gewaltige Findlinge aus den eiszeitlichen Steinmeeren sind ebenfalls sehenswert (in Boldogk
őváralja).